Montag, 2. Februar 2015

Beschneiden von Gehölzen

Fehler beim Gehölzschnitt sind vermeidbar, wenn die biologischen Bedingungen bei der Entwicklung der Gehölze beachtet, die richtigen Schnitttechniken anwendet und die Gehölze in die richtige Gehölzgruppe, mit den entsprechenden Pflegemaßnahmen, eingeordnet werden.
Blütensträucher, Hecken, Kletterpflanzen, Koniferen, Laubbäume, im Speziellen Obstbäume, sowie die Rosen - ich kann mir einen Garten ohne Gehölze gar nicht vorstellen. Sie sind ein wichtiger gestalterischer Bestandteil des Gartens, Spenden Schatten und erfreuen uns durch Blüten und Früchte. Standort, Platzbedarf und Pflege richten sich nach den Bedürfnissen der Pflanze und nach den, ihnen zugedachten, Aufgaben. Wenn dies beachtet wird, kann ein Teil der Schnittmaßnahmen eingespart werden. Mir fällt dabei besonders der Schnitt ein, der notwendig wird, wenn sich die Gehölze gegenseitig behindern, weil sie zu dicht stehen, oder die Äste zum Nachbarn wachsen. Ein aus Unkenntnis falsch vorgenommener Schnitt kann Bäume und Sträucher verunstalten und zum Krüppelwuchs verurteilen.

Mit jedem Schnitt verfolgt man ein Ziel
Bevor wir mit dem Beschneiden unserer Gehölze beginnen, sollten wir wissen, dass wir damit in den natürlichen Kreislauf der Pflanzen eingreifen. Wachsen sie ohne bedrängt zu werden, weisen Gehölze Harmonie und Gleichgewicht in Gestalt und Verzweigung auf. Diese natürlichen Kräfte wirken sich bei einigen Arten sogar auf die Form der Früchte oder der Blätter aus.
Bei einigen aufrecht wachsenden Koniferen haben die Zapfen die gleiche Form wie der Baum. Das Lindenblatt gibt die Form der Krone der Linde wieder, wie der Apfel oder die Birne den natürlichen Kronenaufriss der entsprechenden Bäume zeigt. Die Ähnlichkeit der Formen zeigt sich aber nur bei Bäumen, die die Mitte ihres Lebens noch nicht überschritten haben.
Diese natürlichen Formen werden durch einen Schnitt beeinträchtigt. Wenn wir es schaffen den Pflanzen genügend Platz, möglichst freien Stand unter Beachtung der natürlichen Standortbedingungen, zu geben, entwickeln sie sich zu natürlicher Vollkommenheit. Auch ohne Schnitt. Oft haben wir aber eine andere Zielsetzung, die eine Korrektur oder Erziehung notwendig macht.
Das Ziel ist es, die Fruchterträge, die Blütenfülle oder die Gestalt nach unseren Wünschen zu beeinflussen. So ist das Ziel bei Obstbäumen einen gleichmäßigen Kronenaufbau zu erreichen, der Licht durchlässig ist, reichlich Blütenknospen bildet und guten Fruchtansatz sichert. Ziergehölze sollen dagegen eine bestimmte Form bekommen oder viele Blüten bilden.

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