Samstag, 31. Januar 2015

Die Zeichen der Natur

Der phänologischen Kalender orientiert sich an den Entwicklungsstadien bestimmter Pflanzen. Nach diesem Kalender gibt es zehn Jahreszeiten. Die Schneeglöckchenblüte [Galanthus nivalis] kennzeichnet den Beginn des Vorfrühlings. Etwa gleichzeitig beginnen Winterling [Eranthis hyemalis] und Haselnuss [Corylus avellana] ihren Flor zu entfalten.
In der Regel hält der Frühling in Deutschland zuerst im Nordwesten sowie im Rheintal Einzug und wandert nur langsam nach Südosten. Deshalb blühen die genannten Vorfrühlingsboten in manchen Regionen häufig schon im Februar, in mittleren Höhenlagen dagegen fällt ihr durchschnittlicher Blühbeginn in den März. Der Vorfrühling endet mit der Blüte der Sal-Weide [Salix caprea]. Der phänologischen Kalender ist eine gute Orientierung nicht nur für Gartenbesitzer.

Zu den Bauernregeln und Wetterregeln für Februar

Gartenarbeit im Februar - allgemeine Tipps




Allgemeine Tipps zur Gartenarbeit im Februar, mit dem Spickzettel „pflanzen und ernten“, Nützlinge und Schädlinge, Bodenverbesserung, Gartenpflege und Frostgefahr findest du in der Rubrik „Der Garten im Februar“ auf www.Gartenkalender.info



Donnerstag, 22. Januar 2015

Blüten auf der Fensterbank

Im Winter haben wir nicht viele Blüten auf unseren Fensterbänken. Um ein bisschen mehr Farbe in die Wohnung zu bringen findet man immer einen Topf mit Blüten. Einige sind sogar, bei richtigem Standort recht pflegeleicht.
Das einheimisches Alpenveilchen kommt aus den Alpen, so sagt es jedenfalls der Name, und ist eher für den Garten geeignet. Zur selben Gattung wie unser Alpenveilchen zählt auch, die aus Persien stammende Cyclamen-Art, die wir als Zimmerpflanze kennen. Sie ist im 17. Jahrhundert nach Europa gekommen und erfreut sich anhaltender Beliebtheit. Die Winterhärte ist zwar nicht so groß wie die der heimischen Arten, dafür sind ihre Blüten viel größer. Durch die große Bewunderung zu dieser Pflanze ist in den vergangenen Jahren eine unglaubliche Fülle an Züchtungen auf den Markt gelangt. Neben Mini-, Midi- und Maxi-Pflanzen entstanden Züchtungen mit unterschiedlichen Blüten- und Blattformen und natürlich mit unglaublich schönen Rottönen bis Weiß.
Beim Alpenveilchen ist der Standort sehr wichtig. In warmen Räumen halten sie nicht lange durch. Deshalb sollten sie auch nicht im warmen Wohnbereich, sondern im Treppenhaus oder in einem anderen kühlen Zimmer stehen. Die dankbaren Dauerblüher können im Sommer nach draußen gestellt werden. Umgetopft werden müssen sie nur, wenn die Knolle für den alten Topf zu groß geworden ist. Die Erde sollte schwer und lehmig und mit Steinchen durchsetzt sein. Die Erde für Alpenveilchen nimmt man am besten aus dem Garten und sterilisiert sie 30 Minuten lang im Backofen bei 60 Grad Celsius. Anschließend wird sie, je nach Gartenerde, mit Lehm, Sand und Steinchen gemischt. Im Alter bilden Cyclamen Knollen, die so groß wie ein Fußball werden können. Sie können weit über hundert Jahre alt werden.

Usambaraveilchen haben den Ruf, dass sie nie kaputt gehen. Bricht ein Blatt ab, kann es ohne Problem in einem Glas mit Wasser bewurzeln. Das Usambaraveilchen stammt aus den Usambara-Bergen (Tansania), wo es erstmals in seiner rosa blühenden Urform kultiviert wurde. Durch die Grafen von Pückler, welche in der ehemaligen Kolonie Deutsch-Ostafrika mehrere größere Plantagen besaßen, kamen die Pflanzen in den Botanischen Garten Berlin. Von hier aus verbreitete es sich langsam in die verschiedensten Gärtnereien.
Die Pflanzen können auf der schmalsten Fensterbank gehalten werden, denn sie können über mehrere Jahre in einem winzigen Blumentopf kultiviert werden. Bei geringen Standortansprüchen benötigen sie lockere Blumenerde und kalkfreies Wasser. 

Wer etwas Besonderes mag, sollte es mal mit Anthurien probieren. Als Blattpflanze ist die Flamingoblume meist unscheinbar. Wirkungsvoll sind ihre lackroten Blütenscheiden, die bei guter Pflege das ganze Jahr zu sehen sind. Die Hauptblütezeit der Anthurien reicht von Februar bis Mai. Das auffällig rote, manchmal auch schneeweiße oder orange gefärbte Hochblatt [Spatha] hält sehr lange. Die eigentlichen Blüten sitzen klein und unauffällig am gedrehten Kolben. Es gibt im Übrigen auch Anthurien, die wegen ihrer schönen Blätter gehalten werden. Sie eignen sich aber eher für Treibhäuser oder geschlossene Blumenfenster.
Anthurien wollen einen hellen bis halbschattigen Standort ohne pralle Sonne. Bei ausreichend Wärme und einer hohen Luftfeuchtigkeit können sie im normal geheizten Zimmer stehen. Die Blätter, nicht die Hochblätter, sollten häufig besprüht werden. Gegossen wird reichlich, weil Anthurien von Natur aus kälte- und salzempfindlich sind, mit lauwarmem, entkalktem Wasser. Gedüngt wird alle 14 Tage, empfehlenswert ist ein Orchideendünger. Zur Zeit der Knospenbildung, meistens im Dezember/Januar, ist für etwa sechs Wochen ein etwas kühlerer Platz, mit ca. 15 Grad Celsius angeraten. In dieser Zeit erhalten die Anthurien weniger Wasser und keinen Dünger. Wenn die Wurzeln aus dem Topf wachsen, werden die Pflanzen im Frühjahr vorsichtig umgetopft. Einheitserde, der Styroporflocken beigemischt wurden, ist geeignet. Anthurien sind auch gut als Hydrokultur zu halten.



Dienstag, 20. Januar 2015

Das tropische Badezimmer

Regenwald
Tropischer Regenwald in Costa Rica
Viele unserer Zimmerpflanzen kommen aus den Regenwäldern Südamerikas, Asiens und Afrikas. Es sind die handlichen Exemplare, die in Gefäßen zu Hause kultiviert werden können. Regenwaldpflanzen mögen ein feuchtes, warmes Klima. Weil die bei uns verwendeten Arten größtenteils im unteren, meist schattigen Bereich zu finden sind, kommen sie auch mit etwas weniger Licht aus. Im Badezimmer (auch in der Küche) herrscht meistens warme, feuchte Luft vor. Wenn dazu noch genügend Licht vorhanden ist, können hier Farne, Orchideen, Zimmerbambus, Zyperngras, Bubikopf, Simse, Anthurie und andere Pflanzen, die es eher feucht mögen, besonders gut gedeihen. Voraussetzung ist natürlich, dass die Nasszelle sich nicht im Inneren der Wohnung befindet. Diese fensterlosen Räume sind auch für diese Pflanzen ungeeignet. Aber überall dort, wo sich starker Lichtmangel und Zugluft vermeiden lassen, kann man mit tropischen Pflanzen viel Freude haben.
Die Probleme für die tropischen Pflanzen in unserer Wohnung treten besonders in der winterlichen Heizungsperiode, durch die trockene Raumluft, auf. Sie wachsen schlecht, haben trockene Blattspitzen oder Blattränder, kommen nicht richtig zur Blüte und sind leichte Beute von Krankheiten und Schädlingen. Trockene Luft fördert besonders die Verbreitung von Spinnmilben und Blattläusen. Daher ist ein luftfeuchtes Badezimmer mit Fenster gut geeignet.
Die Größe und die Ausrichtung des Fensters bestimmen die Pflanzenart, die problemlos verwendet werden kann. Für Badezimmer mit kleineren Fenstern oder Ausblick nach Norden eignen sich Farne, wie beispielsweise der Nestfarn, der unter geeigneten Bedingungen imposante Ausmaße erreichen kann. Er ist für großzügig angelegte Bäder geeignet. Für kleinere Bäder empfiehlt sich der Hirschgeweihfarn. In einer guten Gärtnerei findet man bestimmt noch andere geeignete Farne.
Viele großblättrige Blattpflanzen nutzen durch viel Blattgrün [Chlorophyll] das wenige Sonnenlicht gut aus. Das sind die verschiedenen Alocasien-Arten, mit pfeilförmigen, gehämmert strukturierten, fast schwarzgrünen Blättern und silbrigen Rändern oder Rankpflanzen, wie Monstera oder Philodendron und diverse Palmenarten, wie die Raphispalme.
Tropischer Regenwald in Costa Rica
Für Bäder mit nicht zu kleinen Fenstern, die nach Osten oder nach Westen zeigen ist die Auswahl größer. Neben den oben genannten Pflanzen eignen sie sich auch für einige Orchideenarten. Orchideen mögen keine direkte Mittagssonne, aber ausgeglichene Temperaturen und vor allem keine trockene Zimmerluft. Sie können in Töpfen gehalten oder in Körbchen hängend kultiviert werden. Einige Orchideen können zusammen mit Farnen, auf einer Art Urwald-Ast aufgebunden werden, was ihrem natürlichen Umfeld sehr nahe kommt.

Für einen pflegeleichten Einsatz von Pflanzen im Badezimmer eignet sich die Hydrokultur. Diese Art der Pflanzenhaltung hilft gleichzeitig die Luftfeuchtigkeit hoch zu halten. Große Gefäße mit einer üppigen Bepflanzung sind optimal und erfordern wenig Pflege. Geeignet ist natürlich auch die Erdkultur oder Tongranulat. Es gibt für jedes Pflanzsubstrat genügend geeignetes Grün. Außerdem sollte es kein Problem sein, den Ficus benjamina oder die Zierbanane gelegentlich unter die Dusche zu stellen.

Montag, 19. Januar 2015

Gehölze vor Frost schützen

Im Spätherbst und beginnendem Winter treten meist nur leichtere Fröste auf, die von den wärmebedürftigeren Gehölzen problemlos überstanden werden. Diese Gehölze härten dadurch sogar ab. Ab dem Jahreswechsel kann es zu stärkeren Frostperioden kommen. Jetzt ist bei einigen Gehölzen ein Winterschutz angebracht. Empfindlichere Sträucher wie der Sommerflieder [Buddleja] und Magnolien erhalten eine starke Mulchschicht aus Laub oder Rindenmulch. So ist die Basis geschützt und kann bei Erfrierungen der oberen Pflanzenteile neu austreiben. Freiland-Kamelien erhalten ebenfalls eine Mulchschicht und zusätzlich einen Schutz durch Fichtenreisig, welches zwischen die Triebe in den Strauch gestellt wird. Außerdem kann der Strauch mit einer Bastmatte ummantelt werden. Ein solcher Mantel schützt nicht nur vor Frösten und austrocknenden Winden, sondern bewahrt wintergrüne Pflanzen vor Verbrennungen durch die Sonne. 
Die Stämme von Obstgehölzen können durch eine einseitige Sonnenbestrahlung und der damit verbundenen Erwärmung, Spannungsrissen an Frosttagen bekommen. Ein weißer Anstrich reflektiert die Strahlung und vermindert die Erwärmung. 
Die frostempfindliche Veredelungsstelle an Rosensträuchern wird durch Gartenerde geschützt. 
Für die Veredelungsstellen von Hochstämmen nimmt man Tannenreisig, das einfach zwischen die Rosentriebe in die Krone eingearbeitet und mit Bast festgebunden wird. Ich bevorzuge allerdings weiterhin ein Umlegen und eingraben der Hochstämme.

Kamelie [Camellia]

Wer mit prachtvollen Blüten der Kamelie belohnt werden möchte, muss diese anspruchsvolle Pflanze richtig behandeln.
Die Kamelie stammt aus Ost- und Südostasien bis zu den Philippinen und gehört zu den Teegewächsen [Theaceae]. Die getrockneten und verarbeiteten Blätter der Camellia sinensis, aus Südchina stammend, liefern Schwarzen und Grünen Tee. Aus den Samen der Camellia oleifera wird ein Öl gepresst, dass zum Kochen und in der Kosmetik verwendet wird. 
Kamelien sind immergrüne Bäume und Sträucher. In ihrer Heimat wächst der Winterblüher in Wäldern mit hoher Luftfeuchtigkeit. Für den Zimmergärtner bedeutet dies besondere Bedingungen zu schaffen. Zur erfolgreichen Pflege der Kamelie sind deshalb hohe Wintertemperaturen nachteilig. Die Pflanze benötigt den Rhythmus der Jahreszeiten. Der ideale Standort ist also ein kühler, mäßig geheizter Raum bei 6 bis 8°C (keinesfalls höher als 10°C) und hell. Selbst während der Blüte in der kalten Jahreszeit vertragen sie direktes Sonnenlicht schlecht. Hier bietet sich, wie für viele Zimmerpflanzen ein Wintergarten, ein Treppenhaus oder ein kühles Schlafzimmer an, wobei die Luftfeuchtigkeit ausreichend sein muss, da sonst die Blütenbildung ins Stocken kommt.
Kamelien sind frostempfindlich. Der Boden soll durchlässig, leicht sauer und mit organischem Material angereichert sein (Rhododendrenerde). Das Gießwasser muss kalkarm sein. Das erreicht man indem man Regenwasser verwendet. Alternativ ist es möglich ein Säckchen mit Torf in das Wasser zu hängen oder einen Spritzer Essig oder Zitronensäure dazu zu geben. Wenn die Luft mittels Sprühflasche befeuchtet wird, ist ebenfalls auf kalkarmes Wasser zu achten. 
Nach der Blüte tritt im Frühjahr der Neuaustrieb ein. Jetzt kann man auch, so man es will, bis in das alte Holz zurückschneiden. Kamelien können regelmäßig aber sparsam - mit Rhododendrendünger - gedüngt werden.
Im Sommer steht die Kamelie am besten an einem luftfeuchten, leicht schattigen Platz im Garten, auf der Terrasse oder auf dem Balkon. Die Pflanzen leiden schnell an Wurzelfäule, weshalb ein guter Wasserabzug vorhanden sein von Vorteil ist. Von April bis August ist die Hauptwachstumszeit. Auch jetzt wird die Pflanze wie im Winter öfters besprüht. Umgetopft wird am besten im Juni/Juli alle 2 bis 3 Jahre, ältere Pflanzen seltener, wobei der neue Topf nur wenig größer sein soll als der alte. Von Juli bis August wird, um die Blütenbildung zu fördern, für 5 bis 6 Wochen das Wasser reduziert. Der Wurzelballen darf aber auf keinen Fall austrocknen. Erst im Herbst, vor dem Frost, müssen die Kamelien wieder ins Haus.

Wenn die Blätter gelbe Flecken bekommen deutet dies auf Eisenmangel, der durch einen falschen pH-Wert des Bodens entstanden ist, hin. Schnelle Hilfe kann durch einen, über die Blätter wirkender, Eisendünger erzielt werden, langfristig ist bei dieser Mangelerscheinung das Umtopfen unbedingt notwendig.
Ursache für das häufige Abfallen der Knospen ist zu hohe Temperatur, Lufttrockenheit und plötzlicher Standortwechsel (auch das Drehen der Pflanze). 
Bei nicht optimalen Umweltbedingungen Treten an der Kamelie Blattläuse, Thripse und Pilze (Braunfleckenkrankheit der Blätter) auf.
Die Vermehrung erfolgt von Januar bis August durch ausgereifte Kopfstecklinge mit drei Blättern in einem Torf-Sand-Gemisch unter Glas- oder Folienschutz. Wichtig ist eine Bodentemperatur von 20 bis 22 °C sowie gleichmäßig hohe Luft- und Bodenfeuchtigkeit. Die Wurzelbildung beginnt nach ca. 8 Wochen. Die Jungpflanzen werden mehrmals zurückgeschnitten und erreichen im dritten Jahr die Blühfähigkeit.

Sonntag, 11. Januar 2015

Asseln oder Kellereselchen

Der Begriff Assel kommt vom lateinischen Asellus und bedeutet Eselchen. In einigen Gegenden nennt man die Kellerasseln heute noch Kellereselchen. Wenn wir im Garten oder im Keller Asseln finden, sind die meisten von uns ein wenig angeekelt von diesem Gekrabbel. Dabei sind diese Krabbeltiere vollkommen ungefährlich, ganz im Gegenteil, sie übernehmen wichtige Aufgaben in der Natur. Sie sorgen mit dafür, dass der Gartenboden funktioniert, sind ein Teil einer Lebensgemeinschaft, die dafür sorgt, dass abgestorbenes organisches Material in Humus umgewandelt wird, der dann wiederum als Pflanzennahrung zur Verfügung steht. Sie sind ein Teil der Kompostierung. Ohne Asseln im Kompost würde dieser Vorgang beträchtlich länger dauern.
Im Gewächshaus sind Asseln allerdings nicht unproblematisch, denn sie machen sich, in Ermangelung anderer Nahrungsquellen, auch mal über Sämlinge her. Natürlich braucht man für ihre Bekämpfung kein Gift, denn erstens landet das Gift immer irgendwann wieder in der Nahrung, zweitens können Asseln einfach eingesammelt oder zusammengekehrt werden und drittens kann man die Sämlings-Kulturen von vornherein in Wannen mit erhöhtem Rand anlegen, was den Asseln den Zugriff verwehrt. 
Im Freiland sind Sämlinge durch Asseln gar nicht gefährdet. Ihre Speisekammer sind feuchte, dunkle Orte mit halbverrottetem organischem Material. Damit gehören sie, wie die Tausendfüßer, zu den wichtigsten Streuzersetzern und Humusbildnern. Biologen nennen lebende Organismen wie z.B. Würmer, Asseln, Bakterien oder Pilze, die Pflanzenreste, Kot und anderes totes organische Materie zu Mineralstoffen zersetzen, Destruenten. Diese Lebewesen schließen die Nahrungskette zu einem Stoffkreislauf und sind dabei die Träger desjenigen Stoffkreislauf-Abschnittes, in dem die organischen Stoffe, die zuvor von den Pflanzen erzeugt und von Tieren und Menschen umgewandelt wurden, wieder in anorganische Stoffe zersetzt werden. Destruenten bilden das letzte Glied der Nahrungskette und sind immer Teil eines funktionierenden Ökosystems.
Kommen wir aber zurück zu den Asseln. Für ungeübte Betrachter sehen sie alle gleich aus und doch ist die Welt der Asseln ganz schön groß. Das Naturkundemuseum Stuttgart besitzt die größte Landasselsammlung der Welt. Man findet dort ca. 70.000 Exemplare in 1.250 Arten. Bekannt sind heute etwa 3.800 Landasselarten weltweit.
Die Asseln sind eine Gruppe der Krebse und kommen auch im Meer vor. Dort lebt die größte Asselart der Welt, deren Männchen bis zu 45 Zentimeter lang werden. Neben den Größenunterschieden ist auch die Formenvielfalt erstaunlich. Diese Tiere haben sich im Laufe ihrer Entwicklung den unterschiedlichsten Lebensräumen angepasst. Die größte Landasselart lebt an Sandstränden in Südafrika und ernährt sich dort von angespülten Algen.
Die Entwicklung auf dem Land brachte den Asseln allerlei Probleme. Eines der Hauptprobleme war die Atmung. Viele Arten entwickelten deshalb zusätzlich zu den Kiemen Lungen, die allerdings nur ca. 5 Prozent der Sauerstoffzufuhr bringen. Die Kiemen sitzen an den hinteren Beinen. Die Lungen sind bei den Kellerasseln als weiße Flecken auf der Unterseite zu erkennen.
Da die Asseln ihre zarten Kiemenanhänge ständig feucht halten müssen, bevorzugen sie feuchte Umgebungen, können aber auch im Trockenen entdeckt werden. So findet man die Mauerassel [Oniscus asellus] im Falllaub, unter Baumstümpfen und unter Steinen. Allgemein kann man sagen, dass Land-Asseln vom Meeresstrand bis ins Hochgebirge und sogar in die Wüsten vorgedrungen sind.

 

Samstag, 10. Januar 2015

Das Gartenjahr beginnt schon im Januar

Die Winterzeit kann man sehr gut zur Gartenplanung nutzen. Dafür können die zahlreich erhältlichen Garten- und Pflanzenbücher, Kataloge und natürlich die vielen guten Tipps der Gartenseiten im Internet genutzt werden. 

Die Vorbereitung beginnt mit der Sichtung der Rest-Sämereien aus dem Vorjahr. Saatgut ist nicht unbegrenzt keimfähig. Überlagerte Samen gehen ungleichmäßig auf, was wiederum zu falschen Schlüssen hinsichtlich des Auftretens von Krankheiten und Schädlingen führen kann. Aus diesem Grund sollte das Saatgutes dem Alter nach sortiert werden. Im Zweifelsfall wird eine Keimprobe gemacht. Als Richtwerte kann man annehmen, dass Samen von Bohnenkraut, Pastinake und Schnittlauch ein bis zwei Jahre keimfähig bleiben, die von Dill, Petersilie, Porree und Zwiebeln zwei bis drei Jahre. Samen von Erbsen, Sellerie, Spinat und Tomaten bleiben drei bis fünf Jahre keimfähig. Am längsten keimfähig bleiben Gurke-, Rettich-, Radieschen- und verschiedene Kohlsamen. Hier ist mit einer Keimfähigkeit von 4 bis 5 Jahren zu rechnen.

Die Wuchskraft von Sommerblumen und Gemüse steigt deutlich, wenn man nicht ständig die gleiche Pflanzenart auf ein und derselben Fläche anbaut. Auch in kleine Gärten ist eine Monokultur zu vermeiden, denn was hat man von seinem Stück Garten, wenn die Pflanzen nur ein Schatten ihrer selbst sind. Insbesondere Gewächse aus der gleichen Pflanzenfamilie behindern sich gegenseitig. Dill, Petersilie, Möhren und Sellerie gehören zur Familie der Doldenblütler und sind besser nicht nacheinander auf einer Fläche anzubauen. Zu den Kohlgewächsen zählen Radieschen, Rettich, Kohlrabi oder Blumenkohl, auch diese benötigen wechselnde Beete.
 
Natürlich gibt es auch Gemüsearten die als Vor- oder Nachkultur zur Verbesserung der Erträge führen. Geeignete Fruchtfolgepläne sollten nach speziellen Nährstoffbedürfnissen, Erntezeitpunkt und vor allem Krankheitsanfälligkeit einzelner Pflanzen zusammengestellt werden. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass Pflanzen mit schwachem Nährstoffbedürfnis, also Schwachzehrer wie z.B. Möhren, nach Starkzehrern, wie z.B. Kohl oder Sellerie angebaut werden. Trotz des erhöhten Nährstoffverbrauchs bleiben für die Schwachzehrer als Folgekultur meist noch genügend Nährstoffe im Boden, ohne dass erneut gedüngt werden muss. Beim erstellen eines Fruchtfolgeplanes ist auch zu bedenken, dass tief wurzelnde Pflanzen mit Flachwurzlern im Wechsel angebaut werden.

Wird eine Fläche neu in Kultur genommen, müssen oft Unkräuter verdrängt werden. Für diesen Fall empfehlen sich als erstes Pflanzen mit rascher Jugendentwicklung und damit guter Bodendeckung. Erst im Anschluss daran baut man Pflanzen mit einer langsamen Jungendentwicklung an.

Eine abgestimmte Fruchtfolge ist insbesondere dann einzuhalten, wenn im Laufe der Jahre typische Schaderreger immer wieder auftreten. Das Auftreten der Kohlhernie an Kohlgewächsen zum Beispiel deutet darauf hin, dass die bislang angebauten Kulturen anfällig für diesen Erreger waren und mit ihrem erneuten Anbau immer wieder zur Vermehrung und Anreicherung des Schaderregers im Boden geführt haben. Ein Fruchtwechsel auf diesem Beet ist dann zwingend notwendig.

 
Viele Tipps findest du unter:

Mittwoch, 7. Januar 2015

Gartentipps für Januar

Je nach Wetterlage und Region können die Verhältnisse im Garten sehr unterschiedlich sein. Ich habe einige Tipps für die unterschiedlichsten Situationen zusammengestellt:

Ist die Rasenfläche mit Schnee bedeckt, sollte sie nicht betreten werden, weil die Gräser durch die lockere poröse Schneedecke atmen. Eine vereiste Schneefläche verhindert die Luftzufuhr und schädigt den Rasen. Diese Flächen kann man mit einer Eisenharke aufrauen.

Bei frostfreiem Wetter und trockenem Rasen kann man diesen mit gesiebter Komposterde überstreuen. Die Schicht darf bis zu 2 Zentimeter dick sein und muss aber gut in den Rasen eingeharkt werden. Gleichzeitig kann Kali- und Phosphorsäuredünger (Thomasmehl) eingearbeitet werden.

Frostkeimer können jetzt in Schalen ausgesät und ins Freie gestellt werden.

Viele Ziersträucher lassen sich über Steckhölzer vermehren. Dafür schneidet man von Forsythie, Zaubernuss oder Haselnuss ca. 25 Zentimeter lange, mit kräftigen Knospen besetzte Hölzer, bündelt diese und schlägt sie bis zum Frühjahr in feuchten Sand ein.

Im Winter ist eine gute Zeit Gehölze zu beschneiden. Nur bei den Frühlingsblühern wartet man bis nach der Blüte. Obst- und Ziergehölze werden nur an milden Wintertagen ausgelichtet.

Im Gartenteich muss auch bei starkem Frost ein Gasaustausch stattfinden können. Deshalb sollte er nie ganz zufrieren. Die Natur hilft sich mit Schilf, Rohrkolben oder Ähnlichem. Fehlt dieses, kann man auch ein Bündel Stroh senkrecht im Teich so befestigen, dass es aus dem Wasser herausragt. Haben alle Maßnahmen nicht geholfen, muss ein Loch ins Eis geschlagen werden.

Ist die Schneedecke auf den Zweigen der Immergrünen zu schwer, können Zweige an- oder abbrechen. Diese Zweige sollten von der Schneelast befreit werden.

Einige empfindliche Immergrüne können durch die Wintersonne Schaden nehmen. Ein leichtes Vlies kann da hilfreich sein. 

Die im Winterquartier befindlichen Zwiebel- und Knollenpflanzen müssen ständig auf Fäulnis kontrollier werden.

Die Verbreitung von Fäulnis ist auch bei eingelagertem Obst durch eine ständige Kontrolle zu verhindern.

Gehölze, die im Herbst gepflanzt wurden müssen bei trockenem, frostfreiem Wetter gegossen werden.

Kübelpflanzen bekommen im Winterquartier nur so viel Wasser, wie sie auch wirklich benötigen. Daher sollte vor dem Gießen die Feuchtigkeit der Pflanzerde mit dem Finger kontrolliert werden. Spürt man noch Feuchtigkeit, wird nicht gegossen. Die Schädigung durch Trockenheit am kühlen Winterstandort ist geringer, als die durch reichliches Wässern.

Pelargonien müssen auch im Winterquartier ein wenig gegossen werden. Wurden sie im Herbst nicht zurück geschnitten, kann man dies jetzt nachholen.

Streusalz ist alles andere als harmlos. Wegen der schädlichen Wirkung auf den Nährstoffhaushalt von Pflanzen ist das Streuen von Salz auf Gehwegen unangebracht. In der Nähe von Straßenbäumen und öffentlichem Grün ist es sogar ordnungswidrig.

Viele weitere Tipps gibt es im Gartenkalender/Januar.

Sonntag, 4. Januar 2015

Dendrobie, Traubenorchidee [Dendrobium nobile]


Gattung Dendrobium
Mit zirka 1500 Arten gehört Dendrobium zu den großen Orchideen-Gattungen. Die Gattung ist von Japan, Indien, Neuseeland, Papua-Neuguinea Thailand, Philippinen, Südchina bis Australien verbreitet. Man findet Dendrobien im heiß-feuchtem tropischen Tiefland bis hinauf in Höhen von 3000 Meter, im semiariden Klima ebenso wie epiphytisch (Aufsitzerpflanze) auf Steinen/Bäumen und auch auf sumpfigem Unterrund.
Als Zierpflanzen kommen vor allem Dendrobium nobile und Dendrobium bigibbum in Frage. Erste auch für die kühlere Fensterbank mit Ruhephase. Zweite mit höherem Wärmebedarf, ohne Ruheperiode. Daneben gibt es einige Hybriden.
Dendrobien werden in der chinesischen Volksmedizin unter Anderem zur Stärkung des Darms und gegen hohes Fieber eingesetzt.

Dendrobium nobile und Hybriden
Dendrobium nobile ist eine halbimmergrüne Art. Sie ist die Urpflanze vieler Hybriden. An der bis 40 Zentimeter hohen Pflanze zeigen sich im Winter und Frühjahr weiße, hell rosa oder violette Blüten. Sie mag helles Licht und im Sommer etwas Schatten. In der Ruhephase, von Ende Oktober bis zum Blütenansatz im Januar, wird sie kühl und trocken gehalten. Danach benötigt sie wieder Wasser.
Dendrobium nobile bilden am gleichen Blütenstängel in der Folgezeit nur selten weitere Blüten. Man sollte ihn daher, sobald er eingetrocknet ist, unten abschneiden.

Standort: Dendrobium nobile möchte hell, aber von April bis August nicht in der Mittagsonne stehen, was ein Südfenster nicht zum idealen Standort macht. Unter Umständen kann man die Pflanze aber auch an einen vollsonnigen Standort, nach und nach, gewöhnen.
40 bis 80 % Luftfeuchtigkeit ist günstig.
In der Ruhephase verliert die Pflanze meistens ihre Blätter. Wenn sie jetzt sehr kühl steht, darf sie auch im Dunkeln stehen. Durch einen kühlen Standort ist eine Vergeilung ausgeschlossen.
Mit erscheinen der ersten Blüten, werden Raumtemperatur und Licht erhöht.

Blütezeit: Winter bis Frühling

Wasser: Dendrobium nobile soll mäßig gegossen werden. Es darf keine Staunässe entstehen. Gelbe Blätter und vertrocknete Bulben sind häufig ein Zeichen für zu viel Wasser.
Eine gute Methode zur Versorgung mit Wasser, ist das tägliche besprühen von Pflanze und Substrat mit weichem Wasser. Aber auch dabei sollte man sehr sparsam sein. Bei einer Luftfeuchtigkeit unter 50% sollte generell mit sehr weichem Wasser(Regenwasser) gesprüht werden.
Eine weitere Methode ist das eintauchen des Topfes, für einige Sekunden, in handwarmes Wasser. Achtung, das Substrat könnte wegschwimmen. Anschließend lässt man das Wasser gut abtropfen.
Die Pflanze braucht um Blüten bilden zu können von Oktober bis zum sichtbar werden der Knospen eine fast trockene Ruhephase (alle 3 bis 4 Wochen gießen) und verübelt Störungen in dieser Zeit sehr.
Mit erscheinen der ersten Blüten, werden die Wassergaben langsam erhöht.

Düngung: Einmal pro Woche, oder weniger, wird ein (Orchideen-)Blattdünger nach Möglichkeit mit einem Zerstäuber auf Blätter, Luftwurzeln und Substrat gesprüht. Kurz vor der Ruhephase werden die Abstände vergrößert, um dann vorübergehend das Düngen einzustellen.
Sobald sich der neue Jahrestrieb zeigt, braucht die Pflanze auch wieder Dünger.

Temperatur: Die Temperatur während der Vegetationsperiode im Sommer soll zwischen 15° C und 28° C liegen.
Während der Ruhephase, von Ende Oktober bis zum Blütenansatz im Januar, ist 5° C bis 13° C optimal, wobei es nachts die untere Grenze erreichen darf. Bei wärmeren Temperaturen bilden sich meistens keine Blüten.

Umtopfen: Umgetopft wird, wenn die Wurzeln das Substrat vollkommen durchdrungen haben, ungefähr alle 3 Jahre. Dann am besten mit Beginn des Wachstums nach der Blüte. 

Substrat: Dendrobium nobile bevorzugen eine gut durchlässige Mischung aus Rinde und Holzkohle, dies kann auch mit Torfmoos vermischt sein. Auf keinen Fall darf das Substrat zu feucht sein. Die Pflanze bildet nur Luftwurzeln, welche bei hoher Kontaktfeuchte schnell faulen. 

Sonstiges: Ein Aufenthalt im Sommer im Freien ist möglich, aber nicht notwendig. Dann ist ein halbschattiger Platz zu wählen.
Im Herbst, vor der Ruhepause, können sich Neutriebe zeigen. Sie sollten kein Grund sein, die Ruhepause auszulassen. Diese Triebe wachsen nach der Blüte weiter.

Schädlinge: Spinnmilben, Blattläuse und Schmierläuse.

Freitag, 2. Januar 2015

Es war nur ein kurzes Vergnügen


In Berlin hatten wir im Dezember nur für zwei Tage das Vergnügen einer geschlossenen Schneedecke. Hier einige Garten-Impressionen.
   

   

   

   

   

   

   

   

   

   

  

   

Der Apfelbaum braucht noch einen Schnitt.

   

   

Hier ist alles gut behütet.

   

   
 
Dieser blattabwerfende Rhododendron blüht im Frühjahr wunderschön Orangerot.

   

Gartenpflanzen beim Online-Blumenversand kaufen? Das geht!

Kann man Pflanzen für den Garten im Online-Blumenversand bestellen? Diese Frage lässt sich mit "Ja" beantworten, allerdings gibt es gewisse Dinge zu beachten. Grundsätzlich ist die Auswahl online in der Regel wesentlich größer als im Geschäft vor Ort. Im Internet sind auch seltene Pflanzen erhältlich und es kann natürlich über die Grenzen Deutschlands hinaus gekauft werden. Mittlerweile gibt es zahlreiche Online-Blumenversandhändler, die ein breites Sortiment an Gartenpflanzen präsentieren. Sie liefern ihre Produkte an nahezu jede Adresse, dennoch gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Anbietern.
  
Transport und Verpackung sind die größten Herausforderungen beim Internetkauf
Pflanzen sind ein überaus sensibles Transportgut, deshalb stellen Transport und Verpackung für den Online-Blumenversand die größte Herausforderung dar. Für den Käufer empfiehlt sich vor der Bestellung erst einmal ein Blick in die Liefer- und Versandbedingungen. Der Transport der Gartenpflanzen sollte so kurz wie möglich gehalten werden. Üblicherweise erfolgt die Lieferung schnellstmöglich. Bitte achten Sie darauf, dass die Pflanzen persönlich in Empfang genommen werden! Die Lieferung an eine Packstation sollte vermieden werden. Ein guter Händler gibt spätestens zeitgleich mit dem Warenausgang Tipps zur Behandlung der Pflanzen nach der Lieferung. Die Verpackung erfolgt besonders sorgfältig, damit keine Schäden entstehen, eine Garantie für eine unbeschädigte Lieferung gibt es jedoch nicht. 

Verschiedene Vorgehensweisen für optimale Ergebnisse.
Auf dem Transport kann einiges passieren. Da den Versandhändlern die Zufriedenheit ihrer Kunden am Herzen liegt, bieten sie verschiedene Vorgehensweisen für optimale Ergebnisse an. Einige liefern auf Wunsch des Kunden die Gartenpflanzen pünktlich zur Pflanzzeit aus, andere stellen bei ausbleibendem Anwachsen kostenlos neue Pflanzen zur Verfügung.

Donnerstag, 1. Januar 2015


Das neue Jahr bringt uns neue Hoffnung, neue Ideen und neue Ziele.
Ich wünsche allen ein gutes, gesundes Jahr 2015.