Sonntag, 14. Dezember 2014

Winterfütterung – wenn ja, dann so!


Besonders wichtig ist ein vogelfreundlich gestalteter Garten mit Beerensträuchern und Wildhecken, in dem unsere Vögel auch im Winter natürliche Nahrung finden. Ist eine zusätzliche Fütterung gewünscht muss man einiges beachten:
Nur bei Dauerfrost und geschlossener Schneedecke füttern.

Mehrere kleine Futterstellen sind besser als eine große, da so Katzen abgelenkt werden und auch konkurrenzschwächere Arten eine Chance haben.
Die Futterstelle muss sicher vor Regen und Katzen geschützt sein. Das Futter darf nur trocken verabreicht werden. Wird das Futter nass, verdirbt es und löst Krankheiten aus.

Futterstellen und Futter dürfen nicht verschmutzt sein. Regelmäßiges Reinigen des Vogelhäuschens hilft einer tödlichen Vogelkrankheit vorzubeugen, der Salmonellose. Die Krankheit wird durch verschmutztes Futter übertragen; an ihr sterben oft mehr Vögel, als durch das Füttern gerettet werden. Es haben sich Futtersilos ebenso bewährt, wie überdachte, von außen zugängliche Futterhäuschen.
Werden tote Vögel in der Nähe der Futterstelle gefunden, sind die Futterstellen sofort zu schließen und zu desinfizieren.
Nur geeignetes Futter verwenden, keine Speisenreste! Auch Brot bekommt den Vögeln nicht. Schon geringe Salzmengen führen zum Tod von Vögeln!
Die Futterstelle sollte bei geschlossener Schneedecke regelmäßig aufgefüllt werden, am besten am Abend, damit die Frühaufsteher bereits in den Morgenstunden Futter finden. Eine Blaumeise zum Beispiel hat einen so rasanten Stoffwechsel, dass sie nach einer frostigen Winternacht verstirbt, wenn sie maximal zwei Stunden nach dem erwachen kein Futter findet.
Mit einer Futtermischung aus verschiedenen Samenkörnern, und getrockneten Beeren sind sowohl Körnerfressern wie Finken, Kernbeißern oder Dompfaffen, als auch Weichfutterfressern wie Rotkehlchen, Amseln, Wacholderdrossel oder Meisen gut versorgt.

Weichfresser bevorzugen Fett-Kleie-Gemische, Haferflocken, Obst, Rosinen oder Beeren. Auch salzfrei gekochte Kartoffeln und reife Äpfel werden von den bei uns überwinternden Weichfressern angenommen.
Angefaultes Obst sowie ranzige Nüsse sind für Vögel ungeeignet, denn sie führen oft zu tödlich verlaufenden Entzündungen des Darms.

Körnerfresser mögen Mischungen diverser Ölsaaten, wie z.B. Sonnenblumenkerne und Lein. oder Getreide. Ebenfalls sehr begehrt sind Walnüsse die man zuvor teilt.
Besonders geeignet sind Meisenknödel. Blau- und Kohlmeisen lieben außerdem frischen Speck. Er muss ungesalzen sein und sollte in kleine Stücke geschnitten aufgehängt werden, da sonst das Gefieder verfettet.
Wer nach dem Winter weiterfüttert, gefährdet den Nachwuchs: Jungvögel können Sämereien nur schlecht verdauen, da sie ganz auf die Fütterung von Insekten eingestellt sind.

Die Frage ist, ob wir Wildtiere durch Füttern schützen oder ob wir sie besser ihren Instinkten und ihren erstaunlichen Fähigkeiten überlassen. Das Gesetz von der natürlichen Auslese hat uns schließlich erst die Natur beschert, die wir heute als solche bestaunen können. Winterfütterung war da nicht vorgesehen. Es bleibt immer noch die Möglichkeit, ihre Lebensräume nicht zu zerstören, oder neue zu schaffen. Den Höhlenbrütern z. B. sollten verloren gegangene Nistmöglichkeiten neu geschaffen werden. Das ist eine ganz andere Aufgabe, als ihnen Vollkost mit Menüwahl zu gewähren. Ich glaube, das ist ein gutes Vorhaben für das kommende Jahr.

Keine Kommentare :

Kommentar veröffentlichen