Donnerstag, 11. Dezember 2014

Der Weihnachtsbaum - Vom Händler bis ins Zimmer


Die Schnäppchenjagd am Heiligabend ist mir schon teuer zu stehen gekommen. Außer Geierhälse und krumme Mehrfachspitzen war kaum noch ein Baum zu bekommen, und Berlin ist ja nicht ganz klein. Abgesehen davon, dass ich den ganzen Vormittag mit der Suche nach einem Baum verbracht habe, ungefähr 100 Kilometer durch die Stadt gefahren bin und meine Frau etwas sauer war, hatten wir dann doch noch einen sehr schönen Baum. Er kostete allerdings fast das Doppelte von dem, was ich eine Woche vorher bezahlt hätte.

Der Kauf
Einen Weihnachtsbaum kauft man am besten mit der ganzen Familie. Man erspart sich dann die lästernden Bemerkungen des Partners und der Kinder zu Weihnachten. Größe, Form und Haltbarkeit der Nadeln sollten beim Kauf wichtige Entscheidungshilfen sein. Wie "frisch" ein Baum ist, erkennt man an der Schnittstelle. Ist sie hell, ist er frisch geschnitten. Eine dunkle Schnittstelle ist ein Zeichen für lange Lagerung. Die Festigkeit der Nadeln testet man indem man über die Nadeln streicht, entgegen der Wuchsrichtung. Der Stamm einiger Weihnachtsbäume ist an der Basis sehr dick. Hier kann man in vielen Fällen sich den Baum schon beim Kauf anspitzen lassen. Ein Netz schützt die Äste beim Transport vor Bruch und hält, durch die kleinere Oberfläche, die Verdunstung über die Nadeln in Grenzen.

Der Transport
Zurechtgestutzt und eingenetzt passt ein kleiner Baum sogar ins Auto. Aber wer entfernt die Harzflecke aus den Sitzen? Wenn nicht gerade zu diesem Weihnachtsfest neue Schonbezüge auf dem Gabentisch liegen sollen, schnallt man den Baum lieber auf das Dach. Dabei sollte die Baumspitze nach hinten zeigen, damit sich der Fahrtwind nicht in den Zweigen verfangen kann. Bei einer längeren Fahrt ist es günstiger den Baum in Folie einzuschlagen. Ohne diesen Schutz wird dem Baum durch den Fahrtwind viel Wasser entzogen, welches ihm dann im warmen Zimmer fehlt. Ragt der Baum mehr als einen Meter nach hintern über das Auto hinaus, ist eine Warnflagge vorgeschrieben, im Dunkeln eine rote Lampe. Vorn und seitlich darf der Baum nicht überstehen, auch nicht aus dem Seitenfenster ragen.

Die Lagerung
Hat man den Baum zuhause, sollte er im Freien, an einem frostfreien, vor Wind und Sonne geschützten, Platz, ausgenetzt, in einem Eimer mit Wasser stehen. Ist der Baum beim Kauf nicht frisch angeschnitten worden, wird der Stamm vorher um zirka 2 Zentimeter gekürzt, denn die Poren an der Schnittstelle schließen sich schnell. In das Wasser kann man Blumenfrischhaltemitteln oder Zucker geben. Das hält die Nadeln länger frisch. Je länger der Baum auf das Weihnachtsfest warten muss, umso öfter sollte er mit Wasser besprüht werden.

Aufstellen und Sicherheit
Spätestens einen Tag vor dem Aufstellen wird der Weihnachtsbaum vom Netz befreit. Das geschieht indem man das Netz von unten nach oben zieht. Die Äste können nun aushängen. Die Nadeln halten länger, wenn der Baum sich langsam an die warme, trockene Zimmerluft gewöhnen kann und regelmäßig eingesprüht wird.
Für die Standfestigkeit ist der Christbaumständer verantwortlich. Möchte man den Ständer der Vorjahre verwenden, sollte der Baum die entsprechende Größe haben. Sind die Schrauben eingerostet oder gefällt er nicht mehr, darf es auch etwas Besseres werden. Vielleicht einer mit patentierter Seilzugtechnik und 10 Jahre Herstellergarantie, der Baum steht binnen von Sekunden kerzengerade im Raum - sagt der Hersteller. In der Praxis sieht es schon mal anders aus. Auf jeden Fall ist ein Ständer mit Wassertank für lange Haltbarkeit der Nadeln nützlich. Auch wenn der Baum fest steht, kann eine zusätzliche Befestigung an der Wand nicht schaden.
Schmückt man den Baum mit echten Kerzen, sollte ein gefüllter Wassereimer, oder ein Feuerlöscher in der Nähe stehen. Auf Gardienen und Polstermöbel ist zu achten. Eine weitere Gefahr kann durch Haustiere entstehen. Bei der Verwendung von echten Kerzen sollte an der Decke ein Brandmelder -im Baumarkt erhältlich - montiert sein. Besser sind elektrische Lichterketten oder batteriebetriebene Einzellichter, die mit Fernbedienung ein- und ausgeschaltet werden können. Elektrische Lichterketten müssen GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit haben.

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