Mittwoch, 31. Dezember 2014

Wissenschaft

Unfassbar! Amerikanische Wissenschaftler haben herausgefunden: Unter den zuckerhaltigen Lebensmitteln enthält Zucker am meisten Zucker!

Donnerstag, 18. Dezember 2014

Die Christrose [Helleborus niger]

Zur Weihnachtszeit gehört auch die Christrose. Helleborus niger blüht zur Mitte des Winters, aber auch schon mal vor dem 1. Advent.

Die immergrüne Pflanze wird 30 Zentimeter hoch und zirka 40 Zentimeter breit. Die Pflanze benötigt gleichmäßige Feuchtigkeit. Zum Schutz vor dem Winterwetter kann man sie, vor der Blüte, mit einem Tuch abdecken. Der Handel bietet diese Pflanze auch in Töpfen, oder als Schnittblume an.

Topflanzen stellt man nach dem Fest in einen kühlen Raum, bis sie im Frühjahr in den Garten gepflanzt werden können. Bei den Schnitt-Christrosen ist zu beachten, dass sie nicht nur frisch angeschnitten werden sollen, sondern auch noch geschlitzt werden. Alternativ kann man die Stiele auch mehrmals mit Nadeln durchstechen, bevor man sie in die Vase stellt.

Weihnachtsstern [Euphorbia pulcherrima]

Der Weihnachtstern ist wohl das schönste Euphorbiengewächs und somit eine Zierde der dunkelsten Tage des Jahres. Er zählt nicht zu den dauerhaften Zimmerpflanzen, weil er nur mit großer Mühe zu erneuter Blüte zu bringen ist. 

Zur großen Gattung der Wolfsmilchgewächse zählen ca. 2000 Arten von Sträuchern, Stauden, einjährigen Pflanzen und Sukkulenten. Ein sehr bekannter Vertreter ist der Weihnachtsstern [Euphorbia pulcherrima]. In der Natur ist es ein locker wachsender Strauch, der bis 3,5m hoch werden kann. Im Freien benötigt er vorzugsweise subtropisches Klima, fruchtbaren Boden und sonnige Lage. Der Weihnachtsstern ist durch seine blutrot gefärbten Hochblätter, die seine Blüte umgeben zur Weihnachtszeit in fast allen Wohnungen Europas anzutreffen. Wie die winterliche Blütezeit vermuten lässt, stammt er von der Südhalbkugel, aus Südamerika. 

In den Geschäften wird er von 10 Zentimeter, als kleine Topfpflanze bis 1,5 Meter, als Hochstamm, angeboten. Diese Pflanzen sind drei bis sieben Monate alt. Die Temperatur im Gewächshaus beträgt in dieser Zeit 20 bis 22°C. Ihre roten Hochblätter erhalten die Pflanzen, wenn sie in den letzten acht Wochen 12 von 24 Stunden im abgedunkelten Gewächshaus stehen. Vor der Auslieferung werden die Pflanzen bei 16°C abgehärtet. Wenn du einen Weihnachtsstern kaufst, solltest du nur ein solches Exemplar aussuchen, das nicht im Freien gelagert und angeboten wurde. Die Pflanzen werden bei niedrigen Temperaturen stark geschädigt. 

Richtig gekauft kann man acht Wochen Freude an der Pflanze haben. Dazu ist aber auch ein heller, bis sonniger, mäßig warmer Standort notwendig. Ein Fensterplatz mit 15 bis 20°C ist optimal. Die Erde soll immer feucht, nicht nass, sein. Günstig ist es, wenn man das Gießwasser in den Untertopf gibt. Wasser, welches nach ca. 30 Minuten noch nicht von der Erde aufgesaugt wurde, wird abgegossen. Einmal in der Woche etwas Flüssigdünger ist vorteilhaft.

Weihnachtskaktus, Krabbenkaktus [Schlumbergera] (Epiphyllum, Zygocaktus)

Ein zuverlässiger Winterblüher auf der Fensterbank ist der Weihnachtskaktus. Zur Gattung Schlumbergera zählt man sechs als Zimmerpflanzen bekannte Arten. Diese Gliederkakteen gibt es mit weißen, rosa, roten, lachsfarbigen und sogar gelben Blüten. Sie stehen immer im Kontrast zu Alpenveilchen und Weihnachtssternen. Die Heimat des Weihnachtskaktus sind die feuchten, tropischen Urwälder Brasiliens. Dort siedelt er an feuchten Orten und auf Bäumen, wobei jedes einzelne Glied Wurzeln treiben kann. 

Durch seinen Ursprung unterscheidet sich dieser Kaktus von vielen anderen Kakteen. Ein humoser, Feuchtigkeit speichernder Boden ist die erste Voraussetzung für eine erfolgreiche Pflege. Der Standort soll hell, warm aber nicht am Südfenster sein. Gegossen wird mit abgestandenem Wasser, oder Regenwasser, also kalkarm. Die Pflanzen werden öfters gesprüht. Gedüngt wird während der Blüte und in der Hauptwachstumszeit.

Nach der Blüte bekommt die Pflanze einen kühlen Standort, wird nur sehr sparsam gegossen und auf keinen Fall gedüngt. Ab Mitte März wird umgetopft. Nun kann der Weihnachtskaktus wieder an einen wärmeren Standort und ab Mitte Mai, wenn es frostfrei ist, in den Garten gestellt werden. Auch hier halbschattig. Das Gießen darf auch im Freien nicht vergessen werden, da die normalen Niederschläge nicht ausreichen. Ab September wird, um die Blütenbildung anzuregen die Pflanze kühl (10 bis 15° C) und sonnig gestellt. Jetzt wird auch bis Oktober das Gießen eingestellt. Bis Weihnachten haben sich die Knospen gebildet und der Weihnachtskaktus kann wieder ins Wohnzimmer. Damit die Blüten nicht abfallen muss die Ausrichtung zum Licht beibehalten werden. 

Die sehr robuste Pflanze lässt sich auch auf Hydrokultur halten. Zur Vermehrung trennt man im Frühling einen Trieb ab und steckt ihn in humose Erde. Nach drei bis vier Wochen haben sich Wurzeln gebildet. Wenn man den oben beschriebenen Rhythmus einhält blüht er schon im ersten Jahr. 

Der Weihnachtskaktus unterscheidet sich vom Osterkaktus durch asymmetrische Blüten und die mehr oder weniger gezähnten oder gekerbten Triebe, die beim Osterkaktus immer gerundet sind.


Mittwoch, 17. Dezember 2014

Die Mistel ist nicht nur ein Weihnachtsschmuck

Bei dieser Pflanze lohnt sich eine genaue Betrachtung. Die Mistel lebt in der Krone von Laubgehölzen wie Pappel, Birke, Weide, Linde oder auch auf Apfelbäumen. Sie wächst mit ihren Wurzeln in die Leitungsbahnen ihrer Wirtspflanze und entnimmt dort Wasser und Nährstoffe, in der Regel ohne ihre Wirtspflanze übermäßig zu schädigen.

Botanisch gesehen ist die Mistel ein Parasit. Ihre kugelige Form erhält die Mistel, weil sie ungeachtet des Lichteinfalls in alle Richtungen wächst. Sie wächst relativ langsam. Pflanzen mit 50 Zentimeter Durchmesser sind ungefähr 30 Jahre alt. Misteln sind zweihäusig. Weibliche Pflanzen tragen die durchscheinenden weißen Beeren, die giftig sind.
Dieser interessanten Pflanze werden seit Jahrhunderten vielerlei nützliche und geheimnisvolle Eigenschaften nachgesagt. Da ist zuerst der Brauch, diese merkwürdig anmutenden Zweige über die Eingangstür zu hängen und sich darunter zu küssen. Dies soll Glück bringen - nicht nur in der Liebe.
Mit der Mistel verbinden sich noch andere Mysterien. Man sagte ihr schon in alten Zeiten nach, dass sie böse Geister, Blitzschlag und Feuer von Haus und Hof abhält, dass sie Schlösser öffnen und Schätze finden kann.
Die Medizin im Mittelalter setzte die Mistel gegen Geschwüre, Ohrenschmerzen, Fallsucht, Schwindel und Vergiftungen ein. Sie sollte die Fruchtbarkeit von Menschen und Tieren steigern. Pfarrer Sebastian Kneipp schwor bei Frauenleiden und Kreislaufstörungen auf Mistelmedizin. Mistel Blätter und Zweige als Tee werden auch heute noch als blutdrucksenkendes Mittel verwendet. Anthroposophische Ärzte wenden Mistelpräparate zur Krebsbehandlung an.
Zurzeit werden wieder hier und da Mistelzweige angeboten. Manchmal ist es aber viel schöner die Pflanzen an einem sonnigen Tag bei einem winterlichen Spaziergang zu bewundern. Vom selbst abpflücken rate ich aber ab, denn die,
wie übergroße Nester aussehenden, Sträucher hängen an den kahlen Bäumen meist sehr hoch.

Der Weihnachtsbaum - Die Qual der Wahl  
Der Weihnachtsbaum vom Händler bis ins Zimmer
Der Weihnachtsbaum im Topf
Der Weihnachtsbaum aus historischer Sicht
Die Mistel ist nicht nur ein Weihnachtsschmuck

Der Weihnachtsbaum im Topf

Der Weihnachtsbaum im Topf lohnt sich nur, wenn man weiß, wo man ihn nach dem Fest einpflanzen kann. Gartenbesitzer kommen schnell auf den Gedanken ihm einen schönen Platz zuzuweisen. Aber Vorsicht, die Bäume werden in wenigen Jahren viel zu groß für einen normalen Garten. Und wiederholt man die getopfte Weihnachtsfreude, hat man bald ein Waldgrundstück und Ärger mit den Nachbarn.

 
Zum Fest im Zimmer 

Hat man sich für einen Baum im Topf entschieden, achtet man schon beim Kauf auf einen genügend großen und festen Ballen. Das ist sehr wichtig für ein erfolgreiches Verpflanzen des Weihnachtsbaumes. Der Baum bleibt so lange wie möglich draußen und wird erst zu den Festtagen ins Zimmer geholt. Zumindest nachts sorgt man auch dann für kühle Temperaturen. Nach den Festtagen wird der Baum sofort wieder nach draußen gestellt. Durch den Aufenthalt in der warmen Wohnung beginnen die Knospen zu schwellen. Obwohl es sich um sehr frostharte Pflanzen handelt, könnten sie dadurch nach dem Auspflanzen in den kalten Januartagen erfrieren. Stand der Weihnachtsbaum mehr als eine Woche im geheizten Zimmer, ist die Winterruhe meistens schon unterbrochen. Das Gehölz sollte dann vor strenger Kälte geschützt aufgestellt werden, ähnlich wie mediterrane Pflanzen. Einige Tage Zimmer, über Weihnachten, werden aber ganz gut vertragen. 

Nach dem Fest auspflanzen
Ist das Wetter nach den Feiertagen frostfrei, sollte der Baum sofort an seinem endgültigen Standort gepflanzt werden. Ist der Boden gefroren muss man den Baum im Topf, bis zu einem möglichen Pflanztermin, in einem hellen, frostfreien Raum stellen. Dabei sollte die Erde mäßig feucht gehalten werden. Besonders pfiffig ist derjenige, der schon rechtzeitig vor dem geplanten Pflanztermin im Garten einen Platz vorbereitet. Dazu wird der Boden gründlich gelockert, mit Kompost- oder Lauberde angereichert und gründlich mit viel Laub, Stroh oder Rindenmulch abgedeckt. So kann der Boden nicht durchfrieren. Vor der Pflanzung muss sich der Topfballen noch einmal gründlich mit Wasser voll saugen können, damit er gut anwachsen kann. Strohmatten oder ähnliches sorgen dafür, dass der frisch gepflanzte Baum im ersten Winter gut vor Austrocknung schützen wird. 

Standort Balkon oder Terrasse
Soll der Weihnachtsbaum im Topf auf dem Balkon oder der Terrasse stehen, muss dafür gesorgt werden, dass die Topferde nicht ganz durchfrieren kann. Außerdem sind ausreichende Vorkehrungen zum Schutz gegen Austrocknung zu treffen.

Auf die Qualität kommt es an
Trotz aller Vorsorge muss man immer mit einem Eingehen des Baumes rechnen. Gerade die edleren Baumarten wie Nordmann- und Koreatanne wachsen nur gut an, wenn die Pflanze, vor dem Einsatz als Weihnachtsbaum, regelmäßig verpflanzt bzw. umgetopft wurden, also aus einer guten Baumschule kommen. Für Wahre aus den Supermärkten trifft dies meistens nicht zu.

Der Weihnachtsbaum - Die Qual der Wahl  
Der Weihnachtsbaum vom Händler bis ins Zimmer
Der Weihnachtsbaum im Topf
Der Weihnachtsbaum aus historischer Sicht
Die Mistel ist nicht nur ein Weihnachtsschmuck

Der Weihnachtsbaum - Die Qual der Wahl

Ein frisch geschlagener Nadelbaum hält länger im Zimmer durch, als ein schon längere Zeit zwischengelagerter. Oft sind die preiswerten Angebote, zum Beispiel in Baumärkten oder vom Discounter, Importe aus Dänemark. Diese Bäume haben nicht nur eine weite Wegstrecke hinter sich gebracht, sie sind auch oft schon viele Wochen vor Weihnachten gefällt worden. 

Die Auswahl an Weihnachtsbäumen ist genauso groß, wie die Größenunterschiede und Wuchsformen der einzelnen Baumsorten:

Ein preisgünstiger Baum mit blauen Nadeln ist die Blaue Stechfichte (Blaufichte). Sie wird oft fälschlicherweise als "Edeltanne" bezeichnet. Die gut zu dekorierenden Astkränze sind mit blaugrauen bis blaugrünen, duftenden, stark stechenden Nadeln bestückt. Bei Zimmertemperatur halten sich die Nadeln acht bis zehn Tage am Baum.

Zu den beliebtesten Weihnachtsbäumen zählt die Nordmanntanne. Diesen Baum findet man zu Weihnachten in mehr als zweidrittel der deutschen Stuben. Seinen Namen verdankt er dem finnischen Biologen Alexander von Nordmann. Der Baum wächst gleichmäßig, dicht pyramidenförmig. Die kräftigen Nadeln sind dunkelgrün und weich. Sie bleiben länger als 2 Wochen frisch und fallen auch im abgetrockneten Zustand kaum ab.

Der traditionelle Weihnachtsbaum ist die Rotfichte, die allerdings etwas aus der Mode gekommen ist. Die mittel- bis dunkelgrünen Nadeln stechen leicht. Im Zimmer hält der Baum nur wenige Tage durch, bevor er kräftig anfängt zu Nadeln. Durch den schlanken Wuchs eignet sich die Rotfichte gut für enge Räume. Besser ist eine Verwendung als Außendekoration. Im normal temperierten Zimmer fallen schon am dritten Tag massiv die Nadeln. 

Etwas teurer als die Nordmanntanne, aber dafür auch vier bis sechs Wochen haltbar, ist die Nobilistanne. Sie hat gut duftende, weiche Nadeln und ist dicht gewachsen. Sie gilt als sehr edel.

Die langen Nadeln der Kiefer duften intensiv. Dennoch ist dieser Baum nicht sehr beliebt, denn die Äste lassen sich nur schwer mit Weihnachtsschmuck behängen. Die Kiefer eignet sich aber besonders für sehr warme Räume, wo sie lange durchhält.

Nicht sehr teuer, aber nur mit leichtem Schmuck zu verzieren, ist die
Douglasie. Dieser, nach Citrus duftende, Baum hat für schweren Baumbehang zu dünne biegsame Zweige. Die Douglasie hält ungefähr sieben Tage im warmen Zimmer aus.
 
Der Weihnachtsbaum - Die Qual der Wahl  
Der Weihnachtsbaum vom Händler bis ins Zimmer
Der Weihnachtsbaum im Topf
Der Weihnachtsbaum aus historischer Sicht
Die Mistel ist nicht nur ein Weihnachtsschmuck

Dienstag, 16. Dezember 2014

Der Weihnachtsbaum aus historischer Sicht

Besungen wird der Weihnachtsbaum als Tannenbaum, obwohl er meistens eine Fichte ist. Der Begriff "Tanne" war und ist teilweise heute noch ein Sammelbegriff für Nadelbäume, wie Tanne, Fichte und Föhre. Der Anfang des Weihnachts- oder Christbaums liegt in dem Bestreben in den kalten Monaten einen Hauch von Frühling zu atmen.

Dazu standen die Bäume nicht in den Wohnungen, sondern in den Zunftstuben, in denen sie gar nicht oder nur wenig geschmückt wurden. Es kam nur auf das Grün, den "Wintermaien" an. Meist waren es kleine Bäume oder grüne Zweige die an Holzgestelle befestigt waren. Erst um 1570, zu Weihnachten, durften Bremer Handwerkerkinder den Baum in der Zunftstube plündern, denn er soll mit erlesenen Leckereien, wie Datteln, Nüssen und Brezeln behangen gewesen sein.

Genannt wurde der Baum so, wie er geschmückt war, Zuckerbaum, Rosinenbaum, Nussbaum usw.. Weil die Lichter aus Wachs ein Luxus waren, den sich nur eine privilegierte Schicht leisten konnte, wurden diese Bäume nur selten mit Kerzen versehen. Dokumentiert wurde der erste Weihnachtsbaum mit Kerzen aber schon 1539 im Straßburger Münster. An den protestantischen Höfen der Aristokratie wurde er schnell zum weihnachtlichen Symbol. Goethe lernte den erleuchteten Christbaum als Student 1765 in Leipzig kennen und führte den Lichtschmuck 10 Jahre später am Weimarer Hof ein. In den katholischen Gegenden verbreitete sich der neue Brauch nur zögerlich.

Der Brauch beschränkte sich bis in die siebziger Jahre des 19. Jahrhundert auf die gehobene Gesellschaft. Um seine Soldaten im deutsch-französischen Krieg von 1870/71 aufzumuntern schickte König Wilhelm zu Weihnachten Weihnachtsbäume an die Front. Die nach dem Krieg heimkehrenden Soldaten nahmen den Brauch mit nachhause. So wurde der Christbaum ein fester Bestandteil des Weihnachtsfestes in ganz Deutschland.
 

Sonntag, 14. Dezember 2014

Winterfütterung – wenn ja, dann so!


Besonders wichtig ist ein vogelfreundlich gestalteter Garten mit Beerensträuchern und Wildhecken, in dem unsere Vögel auch im Winter natürliche Nahrung finden. Ist eine zusätzliche Fütterung gewünscht muss man einiges beachten:
Nur bei Dauerfrost und geschlossener Schneedecke füttern.

Mehrere kleine Futterstellen sind besser als eine große, da so Katzen abgelenkt werden und auch konkurrenzschwächere Arten eine Chance haben.
Die Futterstelle muss sicher vor Regen und Katzen geschützt sein. Das Futter darf nur trocken verabreicht werden. Wird das Futter nass, verdirbt es und löst Krankheiten aus.

Futterstellen und Futter dürfen nicht verschmutzt sein. Regelmäßiges Reinigen des Vogelhäuschens hilft einer tödlichen Vogelkrankheit vorzubeugen, der Salmonellose. Die Krankheit wird durch verschmutztes Futter übertragen; an ihr sterben oft mehr Vögel, als durch das Füttern gerettet werden. Es haben sich Futtersilos ebenso bewährt, wie überdachte, von außen zugängliche Futterhäuschen.
Werden tote Vögel in der Nähe der Futterstelle gefunden, sind die Futterstellen sofort zu schließen und zu desinfizieren.
Nur geeignetes Futter verwenden, keine Speisenreste! Auch Brot bekommt den Vögeln nicht. Schon geringe Salzmengen führen zum Tod von Vögeln!
Die Futterstelle sollte bei geschlossener Schneedecke regelmäßig aufgefüllt werden, am besten am Abend, damit die Frühaufsteher bereits in den Morgenstunden Futter finden. Eine Blaumeise zum Beispiel hat einen so rasanten Stoffwechsel, dass sie nach einer frostigen Winternacht verstirbt, wenn sie maximal zwei Stunden nach dem erwachen kein Futter findet.
Mit einer Futtermischung aus verschiedenen Samenkörnern, und getrockneten Beeren sind sowohl Körnerfressern wie Finken, Kernbeißern oder Dompfaffen, als auch Weichfutterfressern wie Rotkehlchen, Amseln, Wacholderdrossel oder Meisen gut versorgt.

Weichfresser bevorzugen Fett-Kleie-Gemische, Haferflocken, Obst, Rosinen oder Beeren. Auch salzfrei gekochte Kartoffeln und reife Äpfel werden von den bei uns überwinternden Weichfressern angenommen.
Angefaultes Obst sowie ranzige Nüsse sind für Vögel ungeeignet, denn sie führen oft zu tödlich verlaufenden Entzündungen des Darms.

Körnerfresser mögen Mischungen diverser Ölsaaten, wie z.B. Sonnenblumenkerne und Lein. oder Getreide. Ebenfalls sehr begehrt sind Walnüsse die man zuvor teilt.
Besonders geeignet sind Meisenknödel. Blau- und Kohlmeisen lieben außerdem frischen Speck. Er muss ungesalzen sein und sollte in kleine Stücke geschnitten aufgehängt werden, da sonst das Gefieder verfettet.
Wer nach dem Winter weiterfüttert, gefährdet den Nachwuchs: Jungvögel können Sämereien nur schlecht verdauen, da sie ganz auf die Fütterung von Insekten eingestellt sind.

Die Frage ist, ob wir Wildtiere durch Füttern schützen oder ob wir sie besser ihren Instinkten und ihren erstaunlichen Fähigkeiten überlassen. Das Gesetz von der natürlichen Auslese hat uns schließlich erst die Natur beschert, die wir heute als solche bestaunen können. Winterfütterung war da nicht vorgesehen. Es bleibt immer noch die Möglichkeit, ihre Lebensräume nicht zu zerstören, oder neue zu schaffen. Den Höhlenbrütern z. B. sollten verloren gegangene Nistmöglichkeiten neu geschaffen werden. Das ist eine ganz andere Aufgabe, als ihnen Vollkost mit Menüwahl zu gewähren. Ich glaube, das ist ein gutes Vorhaben für das kommende Jahr.

Samstag, 13. Dezember 2014

Für und Wider zur Winterfütterung der heimischen Vögel

Winterfütterung, ja-neinDer Winter mit seiner Kälte und seinem Nahrungsmangel stellt eine Notwendigkeit dar, wie der Lauf des Lebens, wie das Altern. Der Nahrungserwerb unserer heimischen Vögel ist besonders im Winter schwierig, aber nicht unmöglich. Die bei uns verbliebenen Vögel sind über Jahrtausende ohne uns zurechtgekommen. Nur wenn Frost, Raureif und eine Geschlossene Schneedecke die Nahrungsaufnahme absolut verhindern, sollte ihnen mit zusätzlicher Fütterung geholfen werden. Hilft man den Vögeln wirklich, wenn man ihnen ein Überangebot an Nahrung zur Verfügung stellt? Oder hilft man damit überwiegend den Herstellern dieses Futters. Die Menge des angebotenen Futters sollte den jeweiligen Witterungsverhältnissen angepasst sein.
In Gesprächen hört man viele Argumente für die Fütterung. Vor Allem wird die Tierliebe hervorgehoben. Wenn man dann nach den Bedürfnissen und Gewohnheiten der Tiere fragt kommen viele ist stocken. Natürlich kann man mit ein paar reifen Äpfeln, die im Garten ausgelegt werden, Vögel anlocken. Diese können bei ausreichend natürlichem Futtervorkommen auch ständige Gäste werden. Dagegen ist, meiner Meinung nach, nichts einzuwenden, denn die Äpfel hätten sie auch in der "Wildnis" finden können. Wenn aber auf einem Grundstück mehrere Meisenknödel und Erdnussstangen verteilt werden und unterm Dach auch noch Kokos- und Mandelflocken zu finden sind, hat dies mit Tierliebe nichts mehr zu tun.
Man sollte sich überlegen, ob man im Winter füttert, weil das Treiben am Futterplatz so putzig ist oder weil die Natur darauf wartet. Wenn Vögel 1 Kilogramm Sonnenblumenkerne als Ersatzfutter fressen, lassen sie 1 Kilogramm Ungeziefer und Unkrautsamen liegen. Wie viele Frostspannerpuppen und Blattlauseier wiegen ein Kilogramm? Und es wird viel mehr gefüttert. Darüber sollte man auch nachdenken. Wesentlich nachhaltiger als durch die Winterfütterung kann man unsere heimische Vogelwelt durch eine naturnahe Gartengestaltung, die Schaffung und Pflege von Vogeltränken und Nistplätzen, sowie den Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel, fördern.
 

Freitag, 12. Dezember 2014

Pflanzen-Fotos, Sydney, Australien



Heute möchte ich die ersten Pflanzen-Fotos von meiner, leider viel zu kurzen, Australien-Reise zeigen. Wir haben die ersten und letzten Tage in Sydney, einer wunder baren Stadt, verbracht. Dies sind Fotos, die ich in Sydney aufgenommen habe. Unsortiert und ohne, dass ich die meisten Pflanzen kenne.











Donnerstag, 11. Dezember 2014

Der Weihnachtsbaum - Vom Händler bis ins Zimmer


Die Schnäppchenjagd am Heiligabend ist mir schon teuer zu stehen gekommen. Außer Geierhälse und krumme Mehrfachspitzen war kaum noch ein Baum zu bekommen, und Berlin ist ja nicht ganz klein. Abgesehen davon, dass ich den ganzen Vormittag mit der Suche nach einem Baum verbracht habe, ungefähr 100 Kilometer durch die Stadt gefahren bin und meine Frau etwas sauer war, hatten wir dann doch noch einen sehr schönen Baum. Er kostete allerdings fast das Doppelte von dem, was ich eine Woche vorher bezahlt hätte.

Der Kauf
Einen Weihnachtsbaum kauft man am besten mit der ganzen Familie. Man erspart sich dann die lästernden Bemerkungen des Partners und der Kinder zu Weihnachten. Größe, Form und Haltbarkeit der Nadeln sollten beim Kauf wichtige Entscheidungshilfen sein. Wie "frisch" ein Baum ist, erkennt man an der Schnittstelle. Ist sie hell, ist er frisch geschnitten. Eine dunkle Schnittstelle ist ein Zeichen für lange Lagerung. Die Festigkeit der Nadeln testet man indem man über die Nadeln streicht, entgegen der Wuchsrichtung. Der Stamm einiger Weihnachtsbäume ist an der Basis sehr dick. Hier kann man in vielen Fällen sich den Baum schon beim Kauf anspitzen lassen. Ein Netz schützt die Äste beim Transport vor Bruch und hält, durch die kleinere Oberfläche, die Verdunstung über die Nadeln in Grenzen.

Der Transport
Zurechtgestutzt und eingenetzt passt ein kleiner Baum sogar ins Auto. Aber wer entfernt die Harzflecke aus den Sitzen? Wenn nicht gerade zu diesem Weihnachtsfest neue Schonbezüge auf dem Gabentisch liegen sollen, schnallt man den Baum lieber auf das Dach. Dabei sollte die Baumspitze nach hinten zeigen, damit sich der Fahrtwind nicht in den Zweigen verfangen kann. Bei einer längeren Fahrt ist es günstiger den Baum in Folie einzuschlagen. Ohne diesen Schutz wird dem Baum durch den Fahrtwind viel Wasser entzogen, welches ihm dann im warmen Zimmer fehlt. Ragt der Baum mehr als einen Meter nach hintern über das Auto hinaus, ist eine Warnflagge vorgeschrieben, im Dunkeln eine rote Lampe. Vorn und seitlich darf der Baum nicht überstehen, auch nicht aus dem Seitenfenster ragen.

Die Lagerung
Hat man den Baum zuhause, sollte er im Freien, an einem frostfreien, vor Wind und Sonne geschützten, Platz, ausgenetzt, in einem Eimer mit Wasser stehen. Ist der Baum beim Kauf nicht frisch angeschnitten worden, wird der Stamm vorher um zirka 2 Zentimeter gekürzt, denn die Poren an der Schnittstelle schließen sich schnell. In das Wasser kann man Blumenfrischhaltemitteln oder Zucker geben. Das hält die Nadeln länger frisch. Je länger der Baum auf das Weihnachtsfest warten muss, umso öfter sollte er mit Wasser besprüht werden.

Aufstellen und Sicherheit
Spätestens einen Tag vor dem Aufstellen wird der Weihnachtsbaum vom Netz befreit. Das geschieht indem man das Netz von unten nach oben zieht. Die Äste können nun aushängen. Die Nadeln halten länger, wenn der Baum sich langsam an die warme, trockene Zimmerluft gewöhnen kann und regelmäßig eingesprüht wird.
Für die Standfestigkeit ist der Christbaumständer verantwortlich. Möchte man den Ständer der Vorjahre verwenden, sollte der Baum die entsprechende Größe haben. Sind die Schrauben eingerostet oder gefällt er nicht mehr, darf es auch etwas Besseres werden. Vielleicht einer mit patentierter Seilzugtechnik und 10 Jahre Herstellergarantie, der Baum steht binnen von Sekunden kerzengerade im Raum - sagt der Hersteller. In der Praxis sieht es schon mal anders aus. Auf jeden Fall ist ein Ständer mit Wassertank für lange Haltbarkeit der Nadeln nützlich. Auch wenn der Baum fest steht, kann eine zusätzliche Befestigung an der Wand nicht schaden.
Schmückt man den Baum mit echten Kerzen, sollte ein gefüllter Wassereimer, oder ein Feuerlöscher in der Nähe stehen. Auf Gardienen und Polstermöbel ist zu achten. Eine weitere Gefahr kann durch Haustiere entstehen. Bei der Verwendung von echten Kerzen sollte an der Decke ein Brandmelder -im Baumarkt erhältlich - montiert sein. Besser sind elektrische Lichterketten oder batteriebetriebene Einzellichter, die mit Fernbedienung ein- und ausgeschaltet werden können. Elektrische Lichterketten müssen GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit haben.

Der Weihnachtsbaum - Die Qual der Wahl  
Der Weihnachtsbaum vom Händler bis ins Zimmer
Der Weihnachtsbaum im Topf
Der Weihnachtsbaum aus historischer Sicht
Die Mistel ist nicht nur ein Weihnachtsschmuck

Montag, 20. Oktober 2014

Moore

Moore sind Rückzugsgebiete für seltene Tiere und Pflanzen und sorgen gleichzeitig als natürliche Speicher für einen intakten Wasserhaushalt. Bäume ziehen zu viel Wasser wodurch Moorflächen trocken gelegt werden können. Ein intaktes Moor benötigt vor allem viel Sonne. Drei schützenswerte Pflanzenarten sind es in erster Linie, die auf das feuchte Umfeld eines Moores angewiesen sind. Da ist zum einen die Leitpflanze schlechthin, das Torfmoos, das aufgrund seines Aufbaus in der Lage ist, innerhalb seiner Zellen und zwischen den Zweigen und Blättern wie ein Schwamm große Mengen Wasser zu speichern. Torfmoose wachsen in dichten Polstern und können riesige Flächen bedecken. Jedes Jahr wachsen die Pflanzen weiter in die Höhe, verzweigen sich, während sie nach unten durch zunehmenden Lichtmangel absterben und langsam vertorfen. Der eigentliche Torf wird also hauptsächlich von den Torfmoosen gebildet.
Bestens angepasst an die nährstoffarme Umgebung eines Moores ist auch der Rundblättrige Sonnentau. Die fleischfressende Pflanze fängt sich mit Hilfe der klebrigen Drüsenhaare Insekten, die sie verdaut, um sich so die zum Wachsen notwendigen Nährstoffe zu beschaffen. Schließlich gehört das Wollgras zu den typischen Moorpflanzen. In großen dichten Pölstern ist es anzutreffen. Es trägt im Sommer einen weißen, wolligen Schopf.
Zu den Tieren im Moor gehören der Moorfrosch und verschiedene Libellenarten, die im feuchten Umfeld optimale Lebensbedingungen antreffen. Auch der seltene Schwarzstorch, der im Gegensatz zu seinem weiß gefiederten Kollegen auf Bäumen nistet, profitiert vom Moor: Die dort lebenden Frösche stellen eine wichtige Nahrungsquelle für ihn dar.
Viele Moore wurden in der Vergangenheit durch menschliche Eingriffe, wie Torfstich oder Entwässerung, verändert. Heute werden diese Flächen teilweise wieder renaturiert.

Donnerstag, 16. Oktober 2014

Koniferen

Zu den Pinopsida, der größten Klasse der Nacktsamer [Gymnospermae], gehörende Pflanzen. Bei den Koniferen (Zapfenträgern) handelt es sich um verholzte Gewächse mit zumeist nadel- oder schuppenförmigen Blättern, deren Samen nicht in einen Fruchtknoten eingeschlossen sind. Entwicklungsgeschichtlich stehen sie auf einer niedrigeren Stufe als die Bedecktsamer [Angiospermae]. Einige Koniferen haben keine Zapfen, sondern fleischige Früchte (z.B. Eiben und Wacholder).

Nacktsamer

Pflanzen, deren Samen nicht in einem Fruchtknoten eingeschlossen sind. Die Nacktsamer [Gymnospermae] gelten als phylogenetisch uneinheitlich, d.h. die einzelnen Gruppen haben sich vermutlich unabhängig voneinander entwickelt. Gymnospermen kennt man seit dem Paläozoikum. Damit sind sie mindestens 100 Millionen Jahre älter als die ersten Bedecktsamer [Angiospermae]. Die größte Gruppe der Nacktsamer sind die Koniferen, gefolgt von den Palmfarnen. Zu kleineren Randgruppen gehören Ginkgo, Ephedra, Gnetum und die ungewöhnliche Welwitschia.

Pilze helfen den Pflanzen

Es ist bekannt, dass zum Beispiel Orchideen, aber auch viele Gartenpflanzen eine Lebensgemeinschaft im Wurzelbereich mit Pilzen bilden. Diese Wechselbeziehung macht man sich im Garten zu Nutze. Sie wird als Mykorrhiza bezeichnet (griech. "mykes'' = Pilz, "rhiza'' = Wurzel). Eine Störung dieser Gemeinschaft führt zu Wachstumsstockungen, kann aber auch zum Absterben der Pflanzen führen.
Unzählige Pilze durchziehen mit ihren Hyphen oder Pilzfäden den ganzen Boden und bilden ein verzweigtes Myzel, das in einem Gramm Boden 100 Meter Länge erreichen kann. Die Zahl der Pilzkeime in der gleichen Bodenmenge schwankt zwischen 20000 und einer Million. Interessant für das Wachstum höherer Pflanzen sind solche Pilze, die eine positive Lebensgemeinschaft mit den Wurzeln höherer Pflanzen eingehen. Mehr als 90 Prozent aller höheren Pflanzen gehen solche Symbiosen ein.
Diese Mykorrhiza-Pilze verbinden sich mit den Feinwurzeln höherer Pflanzen und übernehmen sogar vielfach in einer späteren Phase der Wurzelentwicklung die Funktion der Feinwurzeln, beziehungsweise deren Wurzelhaare. Dadurch entsteht eine gegenseitige Abhängigkeit von Pflanze und Pilz, denn die Pflanzen liefern den Pilzen die lebensnotwendigen Kohlenhydrate, vor allem Zucker und Wuchsstoffe zur Fruchtkörperbildung, die Pilze hingegen sichern der Pflanze die Wasserzufuhr und die Nährstoffversorgung. Auch stimulieren sie Stoffwechselvorgänge und fördern das Wachstum der Pflanzen. Außerdem können sie die Anfälligkeit der Pflanzen gegenüber krankheitserregenden Wurzelpilzen stark reduzieren.
In der Forschung wurden wurzel- und pflanzenfördernde Mykorrhiza-Pilze gezüchtet, die in verschiedenen Bereichen des Gartenbaus eingesetzt werden. Erfolge wurden bei Bäumen und Sträuchern, Rasenflächen, aber auch bei vielen Zierpflanzen erreicht. So hat die Forschung festgestellt, dass sich mykorrhizierte Pflanzen bei Trockenstress durch eine effektivere Ausnutzung des Bodenwassers auszeichnen. Dadurch setzen Welkeerscheinungen deutlich später ein. Die Pflanzen können leichter Nährstoffe wie Phosphorsäure aufnehmen und dadurch ihre eigene Nährstoffversorgung verbessern. Selbst die Blütenbildung wird gefördert, da diese Pilze einen positiven Einfluss auf die Entwicklung ausüben.
Solche Mykorrhiza-Pilze gibt es in Kleinpackungen für den Gartenbesitzer und Blumenfreund. Beim Pflanzen von Gehölzen im Garten findet "Vitalin-Anwuchsstimulanz'' Verwendung. Es wird einfach an die Wurzeln gestreut und sorgt für einen sicheren und schnellen Anwuchs der Sträucher und Bäume. Diese Gehölze sind gegen Krankheiten im Wurzelbereich widerstandsfähiger. Gerade bei schlechten Böden mit niedrigem Humusgehalt soll dieses Präparat eine echte Starthilfe sein.
Für Gemüse, aber auch Obstgehölze und Beerensträucher ist das Präparat "Vitalin-Ertragsstimulanz'' gedacht. Dieses Mittel enthält Hochleistungsstämme von Mykorrhizen, die ebenfalls für eine bessere Bewurzelung sowie verbesserte Wasser- und Nährstoffaufnahme sorgen. Auch in diesem Bereich werden die Pflanzen widerstandsfähig gegen Hitze, Frost und Trockenheit und liefern insgesamt einen besseren und höheren Ertrag.
Für alle Zierpflanzen gibt es die "Vitalin-Blütenstimulanz''. Dieses Präparat fördert die Knospenbildung der Pflanzen und die Intensität und Dauer der Blüten. Die Anwendung dieser Präparate soll am besten so früh wie möglich einsetzen.
Um auch strapazierte Rasenflächen neu zu beleben und die Wurzelaktivität anzuregen, wurde das Präparat "Vitalin-Rasenstimulanz'' in den Handel gebracht. Dieses Mittel enthält Mikroorganismen, welche die Gräserbewurzelung fördern und den Rasen gesünder und widerstandsfähiger machen sollen.
 
Nicht nur mit diesen Mykorrhiza-Pilzen wurden in den letzten Jahren positive Ergebnisse erzielt. So wurden auch Bakterienstämme entwickelt, die sich auf das Wurzelwachstum im Boden positiv auswirken. Der "Pikalin Pflanzen-Aktivator'' soll für alle Zierpflanzen sowie für den Kleingartenbereich sein. Dieses Präparat enthält leistungsfähige Mikroorganismen für den Wurzelbereich und kann mit den Mykorrhiza-Produkten kombiniert werden. Dadurch werden vor allen Dingen empfindliche Pflanzen im Zimmer oder im Balkonkasten positiv stimuliert und zu einem optimalen Wachstum und zu üppiger Blüte angeregt. Dieses Präparat wird bei Bedarf in Wasser aufgelöst und mit der Gießkanne ausgebracht. Ich glaube einen Versuch mit dem einen oder anderen dieser Präparate werde ich auf jeden Fall starten. Kleinpackungen sind im Fachhandel erhältlich.

Mittwoch, 1. Oktober 2014

Bitte denke an die Tiere in und um deinen Garten

Wenn du deinen Garten jetzt zu sehr putzt, nimmst du manchem Getier wichtige Nahrung weg, die es in den kalten Monaten braucht. Gärten brauchen eine naturbelassene  Nische, denn nicht nur die Menschen wollen ernten, auch die Tiere brauchen jetzt die Möglichkeit, noch reichlich Futter aufnehmen zu können, um sich für die nahrungsarme und energiezehrende kalte Jahreszeit zu stärken. Wie z.B. das Eichhörnchen einen Vorrat für unwirtliche Wintermonate anlegt, in denen es nicht mehr viel zu ernten gibt, sind auch Vögel, Siebenschläfer, Spitzmäuse, Amphibien, Reptilien, Käfer, Spinnen und Igel gut dran, wenn sie in ihrer Nachbarschaft Menschen haben, die bei der Art ihrer Gartenanlage und –pflege deren Bedürfnisse mit bedacht haben. Ich meine jetzt nicht das Füttern von Tieren, die in Folge der falsch verstandenen Tierliebe den Winter nicht überstehen, weil sie unfähig werden sich ihre Nahrung selbst zu suchen. Wichtig für die Tiere sind Gärten mit einheimischen und standortgerechten Stauden und Gehölzen, die unserem Klima angepasst und daher unaufwändig und giftfrei zu pflegen sind (siehe meinen Eintrag vom 30.09.2014). In Gärten, die dekorativ und farbenfroh, reiche Frucht tragen, gedeihen Heckenrose, Schlehe, Pfaffenhütchen, Haselnuss, Wolliger Schneeball, Roter Hartriegel und Traubenkirsche oder der Wildapfel [Malus sylvestris], Stammvater unserer Gartenäpfel, an dem alleine sich 19 Vogelarten und nicht weniger als 35 Säugetierarten laben können.
Wenn du jetzt ihren Garten winterfest machen möchtest, solltest du für den Erhalt der Artenvielfalt einen Beitrag leisten. Wichtig: Staudenflora und Gehölze nicht zurückzuschneiden (erst im Frühjahr vor Beginn der Vegetationsperiode), damit die Fruchtstände als Vogelnahrung und für Kleinsäuger erhalten bleiben und Spinnen die Möglichkeit haben, zwischen den Stängeln ihre Netze zu ziehen. Dazu zählt auch, das Laub in den Hecken liegen zu lassen (nach kurzer Zeit haftet es am Boden fest), das die Erde vor Frost und Austrocknung schützt und von Bodenlebewesen bis zum nächsten Frühjahr in eine wertvolle Humusschicht umgewandelt wird.
Wenn du dann noch einen Laub-Reisig-Haufen im Garten anbietet und in einer Ecke einige Brennnesselstauden duldest, vielleicht noch ein paar Natursteine aufschichtest, leistest du einen beträchtlichen Beitrag um die tierischen Mitbewohnern über den Winter zu helfen.
Danke!
 

Viele weitere Tipps findest du, Monat für Monat, im www.Gartenkalender.info
 

Gladiolenzwiebeln überwintern

Wenn die Blätter der Gladiolen im Herbst beginnen gelb zu werden, nehme ich sie zur Überwinterung aus dem Boden. Dazu benutze ich eine Grabegabel. Die oberirdischen Teile schneide ich nach dem Ausgraben der Gladiolenknollen bis auf einen Rest von etwa 10 Zentimeter (eine Handbreit) ab. Das Abbrechen an der Basis kann zu Knollenschäden führen. Wenn die Pflanzen gesund über den Sommer gekommen sind, kompostiere ich die Gladiolenblätter. An ihnen können aber auch Krankheitserreger oder Schädlinge haften. In diesem Fall sollte man sie nicht auf den Kompost geben. Beschädigte oder krank aussehende Zwiebeln werden von mir ebenfalls nicht kompostiert. Das gilt besonders für den Gladiolenthrips. Er überwintert an den Knollen und vermehrt sich auf dem Winterlager.
Die geernteten Gladiolenknollen lagere ich erst in einen luftigen, trockenen Raum zum Abtrocknen. Damit sie nicht verstocken, kommen sie in flache Stiegen, maximal zweischichtig, besser einschichtig. Sie müssen bis sie abgetrocknet sind öfters gewendet werden. Die Zeit zum Putzen ist gekommen, wenn sich die alte Knolle vom Boden der neuen leicht lösen lässt und die Hüllen der Knollen beim Bewegen rascheln. Nun kann auch der Stängelstiel entfernt werden. Alle kranken und beschädigten Gladiolenknollen sortiere ich  beim Putzen noch einmal aus.
Gladiolen verlangen einen trockenen, luftigen Überwinterungsort, wobei Temperaturen von 8 bis 12°C am günstigsten sind. Auch hier eignen sich flache Stiegen mit maximal zwei Schichten. Alle vier Wochen werden die Knollen kontrolliert und umgestapelt. Man kann Gladiolenknollen auch in Plastikbeuteln lagern. Die Beutel müssen großzügig gelocht sein und werden luftig hängend, mit einem Namensschild versehen, aufbewahrt. Es darf sich auf keinen Fall Schwitzwasser bilden.
Ich habe einen kleinen Keller im Garten, der die geforderte Temperatur bietet. Hat man keinen frostsicheren Platz können Gladiolenknollen auch in Torf geschichtet werden. Der Torf muss völlig trocken sein. Die Knollen müssen vom Boden der Kiste und vom Rand mindestens 5 Zentimeter durch Torf gepolstert sein. Sie können in mehreren Schichten, durch zirka 2 Zentimeter Torf getrennt, liegen. Werden die Knollen während des Winters nicht berührt, halten sie so Raumtemperaturen von minus 5 bis 6°C aus.

Dienstag, 30. September 2014

Laubhecken

Jeder Garten hat seine Grenze. Die Gestaltung richtet sich nach den Vorstellungen seines Gärtners. Im Allgemeinen wünscht man sich den Garten als Oase, in der man sich ungestört fühlt. Der Gartenzaun ist eine Barriere, kein Sichtschutz. Viele Gartenbesitzer gestalten darum lebende Zäune. Dies hat eine lange Tradition. In England teilen säuberlich geschnittene Hecken das Gelände in Räume ein, die nur durch türartige Unterbrechungen verbundenen sind. Ob die grünen Wände vor Einblicke oder kalten Winden schützen sollen, sie dahingestellt, auf jeden Fall schaffen sie ein günstiges Kleinklima und bilden eine ideale Kulisse für Blumenbeete.
Welche Gehölze für eine geschnittene Hecke in Frage kommen, hängt zuallererst vom vorhandenen Platz ab. Formschnitthecken aus Buchs, Berberitze oder Liguster erreichen eine Breite von nur 50 bis 80 Zentimetern. Der regelmäßig erforderliche Schnitt bedeutet jedoch einen beträchtlichen Arbeitsaufwand. Während sich Buchs und Berberitze recht niedrig, auf Hüfthöhe, halten lassen, sollten geschnittene Hecken aus Rotbuche, Hasel oder Liguster höher, also mindestens mannshoch wachsen können. Gerade bei Liguster bietet es sich an, den unteren Bereich der Hecke regelmäßig zu schneiden, während der obere Teil sich einigermaßen frei entwickeln kann. Liguster zählt zu den einheimischen Gehölzarten. Die schwarzen Beeren, die meist nur an ungeschnittenen Teilen der Pflanze zu finden sind,  sind für den Menschen zwar ungenießbar, doch bedeuten sie für die heimischen Singvögel eine der wichtigsten Nahrungsreserven während der Wintermonate.
Der Bereich vor und in Hecken stellt ein unschätzbares Rückzugsgebiet für Insekten, Vögel und kleine Säugetiere dar. Dort finden sie Nahrung und Unterschlupf, dort wächst im schützenden Dickicht der Nachwuchs heran. Auf, in Reihen gesetzte, Säulenwacholder, Lebensbäumen oder Scheinzypressen trifft dieses nicht zu. Koniferen sind ökologisch steril. Wer einen belebten Garten will, mit Wildbienen, Schmetterlingen, Käfern und Singvögeln, entscheidet sich am besten für eine gemischte Hecke aus einheimischen Gehölzen. Leider sind viele unserer Waldrand- oder Heckengehölze wie Haselstrauch, Traubenkirsche, Vogelbeere, Holunder oder Feldahorn für die Ausmaße eines Haus- oder Kleingartens zu groß. Besser schon eignen sich Pfaffenhütchen, Hartriegel (Kornelkirsche), Liguster, Schlehdorn und Weißdorn. Diese Sträucher erreichen aber immer noch drei Meter Höhe und nehmen eine Breite von mindestens zwei Meter ein.
Natürlich sollte man auch einige frühjahrsblühende Sträucher beimischen. Sie sind zwar nicht einheimisch, aber doch schon nicht mehr aus unseren Gärten wegzudenken. In Frage kommt die im Mai anhaltend blühende Weigelie mit ihren rosa bis pinkfarbenen Röhrenblüten. Die noch bessere Alternative stellt auf schattigen oder trockenen Plätzen die äußerst robuste Kolkwitzie dar. Auch sie blüht wochenlang mit ihren rosa Blütenröhren. Besonders beliebt ist der Sommerflieder, der sich erst im Juli oder August mit prächtigen Blütenrispen in Weiß oder in violetten bis roten Tönen schmückt. Seine Bezeichnung als Schmetterlingsstrauch rührt daher, dass er an sonnigen Tagen fast immer von Schmetterlingen umschwärmt wird. Allerdings lässt die Wuchsform des Schmetterlingsstrauches häufig zu wünschen übrig, und er ist schwer zu bändigen.
Die Felsenbirne hat viele gute Eigenschaften. Sie bezaubert im Frühjahr durch den kupferfarbenen Blattaustrieb, ziert lange mit ihren fragilen weißen Blüten, wächst locker und bringt sich im Herbst noch einmal mit einer prächtig roten Herbstfärbung in Erinnerung. Aus den schwarzen Beeren kann man Marmelade oder Säfte herstellen. Man kann sie aber auch den Vögeln für den Winter überlassen. Die beiden heimischen Schneeballarten, der Wollige und der Gewöhnliche Schneeball, gelten als Magneten für Blattläuse und gefräßige Schmetterlingsraupen. Mehr Freude bereiten auf Dauer der Koreanische Schneeball [Viburnum carlesii] und der Duftende Schneeball [Viburnum farreri]. Beide bringen ihre dichten, weißlich-rosa Blütendolden schon im ausgehenden Winter hervor. Eine Sensation zu dieser Zeit, zumal sie intensiv duften. Der Duftende Schneeball verträgt sogar einen Formschnitt, was allerdings zu Lasten der Blütenfülle geht.
Natürlich kann man sich auch entschließt eine Reihe mit nur einer Gehölzart zu pflanzen. Eine Hecke nur aus Weigelien, Kolkwitzien oder gar aus Flieder bietet zum Zeitpunkt ihrer überschwänglichen Blüte einen überwältigenden Anblick. Dagegen gibt uns eine Mischung aus verschiedenen Arten die Gewähr, dass über Wochen oder Monate verteilt immer etwas blüht.
Für Lücken in der Hecke, aber auch als Vorpflanzung zu höher oder langsam wachsenden Gehölzen eignen sich Maiglöckchenstrauch und die Spiräe. Von beiden gibt es jeweils verschiedene Arten mit vielen Sorten, sodass man zwischen unterschiedlichen Wuchsformen und vor allem Wuchshöhen wählen kann.
Für trockene Standorte oder für Hecken am Hang sollte man auf Trockenheit verträgliche Gehölze Wert legen. Sanddorn mit seinen an Vitamin C reichen, orangefarbenen Früchten, die verschiedenen Ölweiden oder Ginster und Besenginster entwickeln an trockenen Plätzen hervorragende Hecken. Sie alle werden nicht zu hoch und sind ungemein dekorativ - Sanddorn und Ölweiden des grauen Laubes wegen, die Ginster wegen der dicht mit Schmetterlingsblüten in Weiß, Gelb oder Rot besetzten Triebe.
Ist nur ganz wenig Platz reicht es auf jeden Fall für eine Reihe aus Johannisbeeren, Stachelbeeren, Zierquitten oder Spindelstrauch. Ein weiterer Vorschlag ist ein 80 Zentimeter breiter Streifen für Kartoffelrosen [Rosa rugosa], Hortensien, Färberginster, Bartblume oder Fingersträucher. Dann sollte man aber bei einer verwendeten Art oder Sorte bleiben, damit die niedrige Einfassung tatsächlich als solche zur Wirkung kommt.
Und dort, wo ein Gärtchen nun wirklich überhaupt keinen Platz zu verschenken hat, könnte man den Zaun einfach den Sommer über beranken lassen: mit Kapuzinerkresse, Zierkürbissen, Staudenwicke und Feuerbohne. Sie alle wachsen zuverlässig und sorgen für eine fröhlich bunte Wand.

Dienstag, 23. September 2014

Laub im Garten

Die ersten Blätter fallen zu Boden. Das geschieht geräuschlos. Wesentlich  geräuschvoller sind die Gebläse und Sauger, mit denen nun auch viele Kleingärtner gegen das Laub vorrücken. Das mag ja dem Einen oder Anderen Spaß machen, über den Sinn, oder Unsinn, dieser Vorgehensweise sollten die Betreffenden trotzdem nachdenken. Ich zweifele auch eine wesentliche Zeitersparnis an.
Für Laub gibt es im Garten großartige Verwendungsmöglichkeiten. Das Laub zwischen den Pflanzen auf den Beeten bleibt, ausgenommen „schwerverdauliches“ Laub, wie z.B. das der Walnuss und größere, alles bedeckende Mengen, liegen. Viele Bodenorganismen zersetzen es bis zur nächsten Vegetationsperioden, setzen so die Nährstoffe frei und lockern den Boden auf. Zum Schutz empfindlicher Pflanzen vor Frost häufelt man Laub um diese und sichert die natürliche Wärmdämmung durch Reisig oder Tannenzweige. Rasenflächen müssen laubfrei bleiben, denn unter dem feuchten Laub geht das Gras ein.
Wenn von Wegen und Rasenflächen genügend  Laub übrig bleibt, bietet sich die Kompostierung an. Das Laub kann mit anderen Gartenabfällen gemischt werden, oder man setzt einen reinen Laubkompost an. Dazu ist es vorteilhaft, wenn die Blätter zerkleinert werden. Das geht am besten, wenn man das angetrocknete Laub mit dem Häcksler bearbeitet. Anschließend gibt  man eine Schicht Laub, 30 bis 40 Zentimeter, in einen Komposter. Darauf gibt man etwas Steinmehl, eine Schicht Erde und etwas Hornmehl. Diese Reihenfolge kann man beliebig oft wiederholen. Wenn der Kompost im Frühjahr umgeschichtet wurde, hat man bis zum Herbst einen wunderbaren Gartenhumus, der, im Gegensatz zum sonstigen Kompost, Samenfrei ist. Für diese Kompostierung eignet sich, außer Eiche und Walnuss, jedes Laub.

Miniermottenbefall

Das Laub von Kastanien soll, wenn der Baum von Moniermotten befallen war, nicht kompostiert, sondern über die Restmüllsammlung der Müllverbrennung zugeführt werden. In Gegenden, in denen derartig vorgegangen wurde, sind im folgenden Jahr die Bäume erst sehr viel später von den Motten befallen worden. Auch Privatgärtner sollten beim Aufsammeln des vertrockneten Laubes mithelfen, damit sich die Mottenlarven nicht weiter verbreiten können. Zwei Regeln müssen beachtet werden: Laub von Straßenbäumen, aber auch von befallenen Bäumen im eigenen Garten muss aufgesammelt werden und in der Restmülltonnen entsorgt werden. Wer auf das Kompostieren nicht verzichten will, solle entweder Kalkstickstoff benutzen, oder das Laub mit einer mindestens zehn Zentimeter hohen Erdschicht bedecken, damit sich die Mottenlarven nicht zu flugfähigen Insekten entwickeln können.
Von den Motten geht für die Bäume keine ernste Gefahr aus. Auch die Standfestigkeit der Kastanien wird durch den Mottenbefall nicht beeinträchtigt. Bei Neupflanzungen muss man allerdings reagieren. An rot blühende Kastanienbäume können sich die Larven nicht entwickeln.

Kompost liefert guten Dünger

Kompost ist sinnvolles Recycling. Laub, gemähtes Gras, abgesägte und abgefallene Äste sowie Pflanzenabfälle aus Garten, Haushalte und Küche können im Garten recycelt werden. Ein eigener Kompostplatz liefert wertvollen Dünger. Mit dem Humus kann der Boden verbessert und gesund erhalten werden. Den Pflanzen liefere er zugleich wertvolle Nährstoffe.
Sinnvoll entsorgt werden können auf dem Kompost neben dem anfallenden Grünzeug aus Garten und Haushalt auch Einstreu aus dem Kaninchenstall und Katzenklo. Textilien, Staubsaugerbeutel und Straßenkehricht gehören aber in die Hausmülltonne. Nicht kompostiert werden sollten zudem kranke Pflanzenreste. Vorsicht ist auch bei Unkräutern mit Wurzeln und Samen angesagt, da diese sich über den Kompost weitervermehren könnten.
Empfohlen werden Sammelbehälter wie Rotteboxen, Kompostsilos und andere Behälter mit ausreichender Luftzufuhr. Zum Verrotten eignen sich besonders Rotteboxen, in denen Kompost bereits nach ca. 6 Monaten fertig ist und im Garten verwendet werden kann. Nach zwei Monaten kann der Frischkompost schon zum Abdecken von Beeten im Herbst entnommen werden.
Der reife Kompost soll vor der Aussaat oberflächlich ins Blumen- oder Gemüsebeet eingearbeitet werden, wobei als Richtwert zwei Kilogramm Kompost pro Quadratmeter gelten.


Sonntag, 21. September 2014

Mandelwolfsmilch – Euphorbia amygdaloides

Wenn alles andere kahl ist, stehen die buschigen Pflanzen im Schmuck ihrer dunkelgrünen, bläulich bereiften oder von der Wintersonne purpurrot gefärbten Blätter. Selbst bei tiefen Wintertemperaturen tragen sie keinen Schaden davon. Nachdem im Frühjahr an den Trieben leuchtend weinrote blütenähnliche Spitzen getrieben sind, folgen im April die Blüten mit gelblich grünen Hochblättern.
Die immergrüne Wolfsmilch kann im Herbst gepflanzt werden. Dafür ist der lichte Schatten von Bäumen oder auch ein halbschattiger Steingarten geeignet. Besonders vor direkter Wintersonne ist Mandelwolfsmilch zu schützen. Die Pflanze ist pflegeleicht, ein Schnitt ist nicht notwendig. Und wenn der Standort stimmt, vermehrt sich die Pflanze durch Samen, ohne zum „Unkraut“ zu werden.
 
Sie wirkt besonders in größeren Gruppen. Als Einzelpflanze eignet sie sich in Kübeln und Schalen zusammen z.B. mit Chrysanthemen. Der, bei Verletzung der Pflanze, austretende Milchsaft ist, wie bei allen Wolfsmichgewächsen, hautreizend.

Fiederpolster [Leptinella squalida Syn.Cotula squalida]

Die aus Neuseeland stammenden Stauden wachsen extrem flach und breiten sich mit ausläufertreibenden Wurzelstöcken mattenartig aus. Die im begrenzen Maße trittbeständigen Pflanzen eignet sich vorzüglich für einen grünen Streifen rund um das Haus oder im Vorgarten. Fiederpolster bilden eine grüne Fläche zwischen Gehölzen und Stauden. Dieser „Rasen“ wird zwei bis fünfzehn Zentimeter hoch, muss aber nie gemäht werden. Für eine geschlossene Decke benötigt man zirka 20 Pflanzen je Quadratmeter. Bei einem sonnigen bis halbschattigen Standort blüht Fiederpolster im Juli/August. Der Pflegeaufwand für diese winterharte Pflanze ist, genau wie der Wasserbedarf, gering.

Die Reblaus

Dieses zwei Millimeter große Insekt vergreift sich an Blätter und Wurzeln des Weinstocks. Rebläuse haben mit den Früchten des Weinstocks nichts zu schaffen, sie saugrüsseln vielmehr an Blättern oder, und dann sind sie besonders gefährlich, an den Wurzeln der Pflanzen. Dabei kommt es darauf an, ob sie als Blattgallenläuse oder Wurzelläuse aus dem Ei schlüpfen. Die Vermehrung von Viteus vitivolii ist nämlich eine komplizierte Sache, aus dem Winterei schlüpft zunächst eine so genannte Stammmutter, Fundatrix genannt. Ohne sich zu paaren erzeugt die Fundatrix Nachkommen mittels so genannter Parthenogenese - Jungfernzeugung. Die rund 1,5 Millimeter großen Gallenläuse leben oberirdisch und bringen ebenfalls durch Parthenogenese Nachwuchsschmarotzer zur Welt - in unserem Klima bis zu vier Generationen. Die späteren Generationen drängen zunehmend auch zu den Wurzeln, diese Tiere sind mit 1,35 Millimeter etwas kleiner, und werden Wurzelläuse genannt.

Die Wurzelläuse sind es auch, die im Herbst eine ausnehmend hübsche, geflügelte Generation zur Welt bringen. Diese wiederum erzeugen dann Männchen und Weibchen, die befruchteten Wintereier überwintern beispielsweise in einer Rindenritze. Dass, je nach Witterung, bisweilen nicht alle möglichen Zyklen durchlaufen werden, stört die Reblaus-Populationen nicht nachhaltig.

Eingeschleppt wurde die Reblaus Mitte des 19. Jahrhunderts aus Amerika nach Frankreich und England und breitete sich innerhalb weniger Jahrzehnte auf den ganzen Kontinent aus. Tödlich für die europäischen Weinstöcke sind dabei nicht die Gallenläuse, sondern die Wurzelläuse. Die saugenden Insekten verursachen knotige Wunden an den Wurzeln, letztendlich gehen die Pflanzen mangels Nährstoffen ein.

Chemische Bekämpfungsmaßnahmen sind nicht wirklich erfolgreich. Die Rettung der europäischen Weinseligkeit kam ebenso wie der Schädling selbst aus Amerika. In Übersee sind die Wildreben nämlich gegen die Reblaus resistent, Laus und Rebe haben sich im Laufe der Evolution aufeinander eingestellt. So kamen die Winzer auf die Idee, auf amerikanische, resistente Wurzelstöcke die europäischen Edel-Reben zu "pfropfen". Diese Methode wird bis heute mit Erfolg angewendet. Die Reblaus wurde damit zwar nicht ausgerottet, kann aber in Weingärten kaum größere Schäden anrichten.

Herbst


Altweibersommer nennt man einen sonnenreichen Herbst. Im feuchtdunstigen Sonnenlicht kann man glitzernde Fäden durch die Luft schweben sehen, die an das silberne Haar einer alten Frau erinnern. Diese Fäden sind nichts anderes als junge Spinnen, die an einem langen Faden, vom Wind getragen, am frühen Herbstmorgen ihre Reise zum Winterquartier antreten.
 
 
Ende September, bei freundlichem Wetter, wenn die Sonne durch die Blätter scheint erfreuen wir uns an den vielen Farben des herbstlichen Laubes. Von Gelb bis Dunkelrot geht die Palette, die uns die Natur auf das Laub zaubert. Die grünen Blätter des Ahorns färben sich gelb. Die Rotbuche trägt besonders im Herbst ihren Namen zu Recht. Die Blätter schillern wunderschön in blutroten Tönen. Der Spitzahorn zeigt die ganze Palette der Rotfärbung. Wie entsteht aber die Rotfärbung des Laubes? In geringen Mengen ist dieser Farbstoff immer in den Blättern vorhanden, wird aber vom grünen Chlorophyll überdeckt. Sind die Nächte kühl und schein danach die Sonne reichern sich die Blätter mit dem zuckerhaltigen, roten Farbstoff an. Das geschieht, weil der Transport in die anderen Pflanzenteile verringert wird. Anschließend fallen die Blätter ab. Es ist Herbst.

Mittwoch, 3. September 2014

Biologisches Gleichgewicht kontra chemische Keule

In einer gar nicht oder nur wenig gestörten vielgliedrigen Lebensgemeinschaft von zahllosen Tieren und Pflanzen herrscht ein stabiles Gleichgewicht. Jedes steht im Dienste des Ganzen, indem es dem anderen dient und wiederum abhängig ist. In einem solchen fein aufeinander abgestimmten Ganzen gibt es von keinem ein Zuviel oder Zuwenig. Schädlingskatastrophen sind daher in diesen Lebensräumen nicht bekannt, denn sobald sich z. B. eine Insektenart zu stark vermehrt, beginnen bald darauf ihre natürlichen Feinde mit einer Massenentwicklung und deren Massenvernichtung. In kurzer Zeit ist das biologische Gleichgewicht wieder hergestellt.
 
Durch die vom Menschen künstlich geschaffenen Monokulturen im Feldbau, Forst und Weinbau werden durch den planmäßigen Anbau bestimmter Pflanzen nicht nur eine Verarmung der Pflanzenarten, sondern auch der Tierarten geschaffen. Nur verhältnismäßig wenige Tierformen siedeln in diesen "Kulturraum" und finden hier günstige Ernährungs- und Lebensbedingungen. Zahlreiche natürliche Feinde siedeln nicht mit in den neuen Lebensraum, weil die Lebensgrundlagen nicht mehr gegeben sind. So ist es zu erklären, dass auf unseren Getreide-, Gemüse- und Kartoffelfeldern, in den Weinbergen oder Obstanlagen, in ausschließlichen Kiefern- und Fichtenwäldern vor allem Insekten sich fast ungehindert massenweise vermehren und schwerste Schäden verursachen. Die Forstwirtschaft hat aus den bitteren Erfahrungen mit Kiefernspanner, Forleule, Nonne usw. die Lehre gezogen und geht immer mehr dazu über, die Forste auf Mischwaldkulturen umzustellen. Wiederholt hat man versucht, natürliche Feinde der zum Schädling gewordenen Tierarten in die bedrohten Gebiete zu verpflanzen, aber leider blieb dies, bis auf wenige Ausnahmen, erfolglos. Bevor sich die Nützlinge vermehren können, ist der wirtschaftliche Schaden bereits eingetreten. Die Massenentwicklung des Nützlings (z. B. Parasiten) hinkt also hinter der des Schädlings nach.
 
Wollen wir mehr ernten, als das, was uns die Pflanzenfeinde übriglassen sind wir also gezwungen mit chemischen Bekämpfungsverfahren gegen die Schädlinge vorzugehen, ohne auf die Nützlinge verzichten zu wollen. Den Nutztieren sollen und müssen wir aber Schutz und Pflege angedeihen lassen. Die meisten der im Pflanzenschutz verwendeten Giftstoffe töten nicht ausschließlich Schädlinge. Vor allem bei unsachgemäßer Anwendung der Giftmittel sterben zahlreiche nützliche Tiere. Besonders die im Frühjahr und Sommer angewendeten Bekämpfungsmittel gefährden die für die Befruchtung unersetzbaren Bienen, die den Blattläusen nachstellenden Marienkäfer, Schwebefliegen, Schlupfwespen usw. Um die lästigen Stechmücken und gefährlichen Fiebermücken zu bekämpfen, wurden auf Gewässer DDT-haltige Präparate gestäubt oder gesprüht mit dem Erfolg, dass ein großes Fischsterben einsetzte. In mehreren Ländern wurde beobachtet, dass nach Verstäuben von DDT in Waldgebieten, das Kleintierleben,  einschließlich der Jungvögel ausgerottet wurde.
Auch wenn die biologische Bekämpfung nicht ausreichend ist, müssen die Pflanzenschutzmaßnahmen mit chemischen Mitteln immer vernünftig und vorschriftsmäßig  durchgeführt werden, damit eine weitere Verarmung unserer Tierwelt vermieden werden kann. Dazu sind gute biologische Kenntnisse, Gefühl der Naturverbundenheit und Verantwortungsbewusstsein gegenüber der schöpfungsreichen Natur unerlässlich. Vom Praktiker muss man verlangen, dass er bei seinen Bekämpfungsmaßnahmen die entsprechende Vorsicht walten lässt und die von den zuständigen Stellen gegebenen Vorschriften beachtet. Es sollte nicht mehr vorkommen, dass in offenen Blüten gestäubt oder gespritzt wird, dass Obstbäume, die auf einer von Weidetieren begangenen Wiese stehen, mit Arsenmitteln behandelt werden.
Wir haben nur die eine Umwelt.